Progenie-Murks: Kinnkappe/ Delaire-Maske /Kassen keine Hilfe

Bei Anfragen wären folgende Angaben zur Person hilfreich:
A) Patient (Alter?)/ Eltern/ Lehrkräfte/ Zahnarzt / Zahntechniker/ Therapeuten o.ä.
B) Schon in Behandlung / Erst- bzw. Zweit-Behandlung suchend / unbetroffen interessiert o.ä.
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Progenie-Murks: Kinnkappe/ Delaire-Maske /Kassen keine Hilfe

Beitrag#1von ruebezahl » 26. Okt 2007 14:49

Liebe Leser,

irgendwo gibt es auch heute noch Praxen, die Progenie (Vorbiss) rechtzeitig und sorgfältig mit sanften Mitteln behandeln, wie mit z.B. gut gebauten Funktionsreglern nach Fränkel. Aber blind verlassen kann man sich darauf nicht mehr, dass man für Frühbehandlungen, insbesondere von Progenie, sein Kind in die richtigen Hände gibt.
Kopf-Kinn-Kappen sind ein sehr altes Mittel zur Progenie-Frühbehandlung.
Da sie aber REIN GAR NICHTS für das Wachstum des Oberkiefers tun, der in den meisten Progeniefällen zu klein ist, können sie heute wirklich als überholt gelten!
Anders als später entwickelte, gut ausgearbeitete Altmethoden, die umfassend mit dem Wachstum arbeiten.
Dennoch werden wieder zunehmend Kinder zur Progenie-Frühbehandlung nur mit einer Kopf-Kinn-Kappe versorgt, quasi auf dem Niveau eines Dritte-Welt-Landes.
Da dies die Progenie nur selten heilt, werden viele von ihnen zu verschleppten Spätfällen.

Auch das Zähne-Buch der Stiftung Warentest empfiehlt diese Taktik (während Funktionsregler mit keinem Wort erwähnt werden). Ich kann mich des Verdachtes nicht erwehren, dass hiermit nun auch in Deutschland Kandidaten für die Knochensäge herangezüchtet werden sollen. In Frankreich ist das längst schon so weit, und die Informationsmöglichkeiten für Patienten sind dort eingeschränkter ...

Wenn schon Billig-Frühbehandlung, dann wäre ein Kaukraft Kiefer-Former des Progenie-Typs aussichtsreicher. Er bezieht ja die Muskulatur mit ein.
Physiotherapie kam in Kombination mit Progenie-Aktivatoren (Doppeldeckern) auch in einer Studie in Thailand zum Einsatz. Dort haben 15% (!) der Bevölkerung Progenie, aber Operationen sind für die einheimische Bevölkerung nicht so wohlfeil wie hier. Diese Behandlungen unsortierter Patienten waren auch in bis zu 15 Jahre alten Spätfällen noch erfolgreich!
Neben dem genannten, in den neuen Bundesländern noch recht verbreiteten Funktionsregler 3 (designed in Zwickau) sind z.B. auch obere Dehnplatten mit Gegenkieferbügel oder Bimler-C Geräte zur individuellen Progenie-Frühbehandlung bewährt. Für 6- bis 10-Jährige in der Wechselgebissphase wurden mit der Rückschubdoppelplatte (RDP) Erfolge erzielt. Ich erwarte dazu Bildmaterial, das leider selten ist.
Diese Spangen-Arten sind in http://www.sanfte-zahnklammern.de/spang ... isteb.html
und im Fallbeispiel
http://www.sanfte-zahnklammern.de/fallb ... /prog.html gezeigt.
Bei erblicher Progenie ist Überwachung bis zum Abschluss des Wachstums ratsam, um bei Verschlechterung der Bisslage erneut eingreifen zu können. Statt Brutalmethoden gibt es den Progenie-Kieferformer in Breiten bis zu 58 mm (das ist keine Kindergröße mehr).

Viele Grüße, Larissa
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Beitrag#2von ruebezahl » 30. Apr 2008 12:38

Liebe Leser,
ob Hamburg, Berlin oder anderswo:
immer wieder wird bei der Progenie-(Früh-)Behandlung erst mit den üblichen Sparversionen von Spangen herumgeeiert, um die Kinder dann plötzlich mit Außenspangen (Delaire-Maske) und/oder Gaumennahtsprengung (GNE) zu bedrohen, oder andernfalls nur noch operatives Zurechtsägen in späterem Alter anzubieten.

In Bremen wurden Progenie-Patienten damit sogar gleich weggeekelt (O-Ton einer Mutter: „mittelalterliche Dr.-Eisenbart-Methoden“), weil sie wohl pauschal als Problemfälle gelten.
Oder anderswo werden Eltern und Kinder regelrecht damit überfahren, wie vor Jahren schon ein Opfer aus dem Raum Augsburg.
Und EIGENTLICH sollten Krankenkassen doch wirtschaftliche Behandlungsmethoden mögen. Aber bei manchen findet man (lokal unterschiedlich) in dieser Lage trotzdem keine Hilfe. Die werden von den Profiteuren offenbar gut einbalsamiert, wie folgendes Beispiel zeigt:
Da fragte eine Mutter bei ihrer Kasse, warum die schiefen Zähne ihres Sohnes von der Zahnklammer, die er so fleißig gegen seine Progenie trägt, gar nicht bearbeitet werden? Antwort der Kasse: erst werden nur die Kiefer-Fehlstellungen behandelt, und die Zahn-Fehlstellungen dann später, wenn alle Milchzähne weg sind. So ganz im Sinne von Feste-Spangen-für-alle. Obwohl es manchmal leicht und kein zusätzlicher Zeitaufwand wäre (eher im Gegenteil), auch Zahnkorrekturen mit herausnehmbaren Spangen durchzuführen.
Vor allem kann man, wenn eine gesetzliche Krankenversicherung bei einem gebotenen Kieferorthopäden-Wechsel herumzickt, diese auch wechseln.
Zurück zum Fall, ist erbliche Progenie jenseits des Frühbehandlungs-Alters aber eine ERNSTE Sache. Anders als Fehlstellungen, die bloß VERFÄNGLICH sind. Das soll heißen, dass zu ihrer Behandlung harte Methoden verbreitet wurden, obwohl sie auch mit sanften Methoden unkompliziert wäre. 3 Beispiele:
Schmalkiefer bzw. seitlicher Kreuzbiss: hier werden Kinder schon in zartem Alter, wo sie noch so viel Wachstum vor sich haben, von der „Spätfall-Methode“ Gaumennahtsprengung bedroht.
Sich entwickelnde Eckzahn-Einengung: enge Eckzähne hat man früher z.B. mit Y- oder Z-Platten, die auch heute noch Kassenleistung wären, wenig belastend und kostengünstig eingereiht. Selten auf Kasse, aber auch hierfür bewährt wären Crozat-Geräte. Heute ist Eckzahn-Einengung jedoch zur Quelle von Erpressungen zwischen Kassen-Brachialmethoden und Privatleistungs-Brachialmethoden geworden: Headgear, Zähneziehen, Pendulum, Distal-Jet, Dübel im Gaumen, ...
Nichtanlage der unteren 5er: die einfachste Lösung wäre hier, den Milchzahn-ohne-Nachfolger zu erhalten. Dies ist für Kieferorthopäden jedoch unattraktiv. Die bevorzugen heute immer öfter, ihn zu ziehen und die Lücke mit festen Spangen zuzuziehen, die in diesem Fall mit Schrauben im Knochen unterstützt werden – sogar schon bei 12-Jährigen! Früher, als Milchzähne noch gammeliger waren, vermochte man solche Lücken mit Zugschrauben an aktiven Platten zu schließen. Die waren im Plastik und nicht im Knochen. Und auch mit Crozat- oder Bimler-Spangen sind hier Erfolge berichtet.
Zusätzlichen Pflege-Aufwand könnte man hier dem Dauer-Milchzahn angedeihen lassen – statt der Karies-Falle einer festen Spange, oder gar der Autobahnen für Bakterien, die eine durch das Fleisch im Knochen steckende Schraube darstellt.

Leider kann man sich nicht mehr darauf verlassen, beim Hauszahnarzt unabhängige Hilfe zu finden. Denn viele Kieferorthopäden engagieren sich Allgemeinzahnärzte als Patienten-Einfänger (Provision ist zwar nicht gestattet, aber eine Hand wäscht die andere). Dann braucht man einen guten, ggf. ganzheitlichen Generalisten als unabhängigen Darsteller verschiedener Behandlungs-Möglichkeiten.

Zurück zur ernsten Angelegenheit verschleppter Progenie-Behandlungen:
ERNST bedeutet, nun braucht es einen guten Könner, damit sanfte Methoden noch aussichtreich sind. DASS gekonnte sanfte Methoden noch aussichtsreich sein können, zeigt ein schon im Vorläuferbeitrag erwähnter Fachartikel, wo 9- bis 15-jährige (!) Progenie-Patienten in Thailand mit einer Kombination aus Doppeldecker-Spangen (für halbtags) und Krankengymnastik geheilt wurden.
Leider ist dies offenbar in der Ausbildung heutiger Kieferorthopäden unwichtig. Während die Hersteller von Zubehör für profitablere Methoden die Lehrpläne und Fachkongresse gut durchdringen.

Das auch schon angekündigte Bildmaterial zur Rückschubdoppelplatte, einer effizienten Progenie-Spange, die immerhin ein bisschen vermarktet wird, habe ich leider immer noch nicht komplett. Aber genug, um ein vorläufiges neues Unterkapitel für die Fallbeispiele zu machen. Aus diesem gegebenen Anlass, und sobald meine Zeit und Einnahmesituation es zulässt.
Also WAS TUN bei verschleppter Progenie-Behandlung und Brutalmethoden-Androhung? Ausgewiesene Sanfte-Methoden-Profis gibt es nicht überall.
Aber man sollte zumindest 1x die Reise zum nächstgelegenen unternehmen, um seine Meinung zu hören. Anschließend kann man näher gelegene durchprobieren, ob man dort Vergleichbares findet. Adressen jeweils bei mir, und bitte rückmelden, was sie taugen. Damit ich meine Weiße Liste weiterentwickeln kann.

Soweit für diesmal,
hordeotech
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Beitrag#3von Gast » 4. Apr 2011 23:33

Hallo,
wäre an Adressen im Raum Regensburg interessiert.
Vielen Dank,
G. Z.
Gast
 

Kieferorthopädie Adressen Regensburg

Beitrag#4von ruebezahl » 5. Apr 2011 13:03

Bitte mailmich oder ruf mich an, siehe www.sanfte-zahnklammern.de/impressum/impressum.html
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Beitrag#5von Gast » 15. Apr 2011 08:58

Hallo,

meine Tochter 9 J. sollte lt. Zahnarzt einen Funktionsregler nach Franklin bekommen (zumindest würde die Zahnärztin dies wenns ihre Tochter wäre machen). Dazu will sie uns zu ienem Spezialisten nach Darmstadt überweisen.

Meine Frage: Übernimmt sowas die Krankenkasse oder zumindest zum Teil? Was für Kosten kommen da auf mich zu und kenn Sie weitere Spezialisten im Raum 64646?

Vielen Dnak für Ihre Mühen im Voraus.

Gruß
Thomas G.
Gast
 

Wachstum nutzen: Fränkel aus Zwickau, nicht Franklin

Beitrag#6von ruebezahl » 15. Apr 2011 14:06

Hallo,
Benjamin Franklins Verdienste hin oder her, Zahnspangen hat er wohl nicht erfunden.

Funktionsregler wurden von Prof. Rolf Fränkel in Zwickau entwickelt und sind gesund, im Gegensatz zu jener Fertigteil-Kieferorthopädie, die die USA heute in aller Welt verbreiten.
Ich habe da gerade eine nette Korrespondenz nach Amsterdam, wobei sich herausstellte, dass Holland offenbar ebenso im Handstreich mit Brackets und fiesen Headgears kolonisiert wurde, wie Österreich mit Brackets und traumatisierenden Gaumennahtsprengungen kolonisiert wurde.

Da Funktionsregler mit dem Wachstum arbeiten, sind 9 Jahre auch ein gutes Alter dafür.
Für Kassen-Fälle sind sie natürlich auch Kassenleistung (Oberbegriff: FKO-Gerät).
Hier noch ein schöner Artikel mit Fotos dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Funktionsregler

Sollte das in Darmstadt klappen ohne routinemäßig Brackets hinterher, wäre ich für die Adresse dankbar. Mailmich, Kontakt siehe im vorgehenden Eintrag.
Ebenso natürlich, wenn weitere Adressen gebraucht würden. PLZ 64 habe ich bisher nur ungeprüfte. Die müsste man entweder erkunden, oder zu besser bekannten Praxen in nahe angrenzende PLZ-Bereiche fahren.

Viele Grüße,
Rübezahl
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Re: Progenie-Murks: Kinnkappe/ Delaire-Maske /Kassen keine H

Beitrag#7von isimaus11 » 30. Jan 2012 19:46

Hallo,

meine Tochter, 17 Monate, hat auch eine Progenie.
Jetzt frage ich mich, ob es in ihrem Alter schon eine Möglichkeit gibt, dies zu behandeln. Weil jetzt ist sie ja noch im Wachstum. Vielleicht gibt es ja z.B. einen Schnuller, der so geformt ist, dass er zu einer Verbesserung führen könnte.
Dieses Thema belastet mich sehr, da meine Schwester auch einen Vorbiss hat und darunter sehr gelitten hat und auch heute, mit ihren 31 jahren, stört es sie immer noch.

viele grüße
isimaus11
 

Re: Der frühe Vogel fängt den Wurm: Mundvorhofplatte (MVP)

Beitrag#8von ruebezahl » 31. Jan 2012 13:56

Hallo isimaus11,
erster neuer Nutzer im Forum 3.0 (Upgrade wurde wegen Spam-Gewürm nötig)!

Schön, dass ihr zur Abwechslung mal einen Frühfall habt. In letzter Zeit häufen sich bei mir Spätfälle.
Das konfektionierte Frühbehandlungs-Mittel Mundvorhofplatte (MVP) wäre hier http://www.sanfte-zahnklammern.de/start ... rheil.html bei FRÜHBEHANDLUNGS-MITTEL als 2. von links zu sehen.
Davon gibt es noch eine kleinere Größe, die ist offiziell ab 2 Jahre, aber deren Innenteil ist aus weichem Silikon, so dass man es bei Bedarf mit einer feinen Schere auch kleiner schneiden kann. So eine Mini-MVP habe ich noch 1x da, originalverpackt samt blauer Dose. Interessiert? Mail mir oder ruf mich an.
Zwar sind MVPs offiziell zum Nuckeln abgewöhnen, gegen offenen Biss oder gegen Rückbiss. Aber vielleicht wirkt sie auch auf die umgekehrte Bisslage ausgleichend, bzw. regt den Oberkiefer dann zum Wachstum an. Beobachten!
Sobald das Milchgebiss vollständig ist und das Problem fortdauert oder wiederkehrt, könnte man gezielter einen Progenie-K3F nutzen: http://www.sanfte-zahnklammern.de/k3f/k ... r_pano.pdf
Auch Anwender von Progenie-Platten gaben ihren kleinen Patienten, solange deren Milchzähne den Platten noch zu wenig Halt gaben, ähnliche konfektionierte Trainer.
Viele Grüße,
Rübezahl
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Re: Progenie-Murks: Kinnkappe/ Delaire-Maske /Kassen keine H

Beitrag#9von isimaus11 » 1. Feb 2012 20:05

Hallöchen!

Wie kann ich dich denn direkt anschreiben?
Habe auf deinen Namen geklickt, aber keine Möglichkeit gefunden dich da direkt anzuschreiben.

LG
isimaus11
 
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Re: Progenie-Murks: Kinnkappe/ Delaire-Maske /Kassen keine H

Beitrag#10von ruebezahl » 1. Feb 2012 20:24

Hallöchen auch!
Klick auf die Weltkugel bei meinem Namen, führt auf meine Seite, und dort oben in der rechten, grünen Spalte auf Impressum.
Bis denn,
Rübezahl
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