Nochmal hallo Seven,
nur zur Klarheit, für alle:
1x rein in die Dehnschraube und bis zum nächsten Loch bzw. Anschlag weiterdrehen = 90° = 1/4 Drehung
Dafür ist die Gewindehöhe dieser Schrauben doch ausgelegt. Sie ist viel geringer als bei den üblichen metrischen Schrauben aus dem Werkzeugkasten. Das hat ein naseweiser amerikanischer Bracket-Vertreter übrigens nicht gewusst. Der hat dann um so vehementer in Praxen seine fixen Fertigteile präsentiert, weil unsere einheimischen Dehnplatten doch sooo schädlich seien. Ja, selig sind die geistig Armen, kann man da nur sagen.
Neulich las ich: die Globalisierung führt zu globaler Einheitstechnologie, die eine starke Tendenz zu Billigramsch-Teilen hat.
Aber in unserem Land klemmts anderswo.
Ganz frisch: da war eine Grundschülerin von kleinauf bei einem sogenannten Kinderzahnarzt in Kontrolle.
Dann hat der Schulzahnarzt einen seitlichen Kreuzbiss festgestellt. Das hatte der Kinder-ZA nie erwähnt. Die Mutter sprach ihn darauf an, und siehe da, der Kreuzbiss steht dort seit 3 Jahren in der Patienten-Akte, aber wurde nie erwähnt (obwohl Kassen-Indikation für KFO-Frühbehandlung)!
Der Kinder-ZA empfahl dann eine Kieferorthopädin, und die präsentierte sogleich einen Plan zur Gaumennahtsprengung (mit Zuzahlung, was sonst).
Leider keine Chance NEIN NO NADA NJET ohne Wenn und Aber.
„Die hat geguckt wie ein Auto“, berichtete mir die Mutter stolz, aber war ganz schön sauer,
was da für ein Filz zwischen Kieferorthopäden und Hauszahnärzten herrscht, zum Schaden der Kinder und der Beitragszahler. Denn z.B. werden Löcher ja auch nicht 3 Jahre weitergezüchtet, bevor man sie behandelt.
Immerhin kennt sie noch eine andere ZÄ vor Ort, die jung und offen ist, und ich kenne ein Labor, wo diese dann für ihre Patienten aktive Platten beziehen könnte, die richtig was taugen. Das wäre Entwicklungshilfe, weil die nächsten relativ sicheren Zahnspangen-Adressen aus meiner Liste da erst im weiteren Umland liegen.
Filz II: da schafft es eine behandlungsmaximierende Praxis, Kinder mit unkomplizierter Fehlstellung bei den Kassen als schwere Fälle durchzubringen. Normalerweise riskiert ein Arzt Ärger, wenn er sowas versucht. Wer weiß, was da für Seilschaften sind?
Nun für euch:
Ich meinte, vor allem den Kreuzbiss solltet ihr in den Winterferien beackern, z.B. alle 2 bis 3 Tage die besagte 1/4 Drehung nur der Einzelzahnschraube, bis die Zähne richtig voreinander beißen. Anschließend sollten sie eine Erholungspause vom Schrauben bekommen.
Das gilt nicht für die Quer-Dehnschrauben, denn dem Knochenwachstum sind Grenzen gesetzt. Die Einzelzahnschraube hingegen bewirkt eine ZAHNbewegung.
Den Termin für Brackets solltet ihr beizeiten auf Eis legen, damit da keine Kosten produziert werden für etwas, was ihr gar nicht haben wollt. Andererseits, weil für diesen Fertigteil-Kram keine Laborarbeiten anstehen, anders als für GNE, Pendulum oder solche Höllenmaschinchen, sollte 1 Woche vorher früh genug sein zum Abblasen.
Mini-Dehnfeder: die aus meinen Leichtbau-Eigenkonstruktionen fällt eher in die Kategorie Billig-Crozat. Sie ist zum Nachstellen durch den Arzt gedacht, während Schrauben an Platten nach Anweisung auch von Laien betätigt werden können und sicherer zu handhaben sind.
Was man an der unteren Dehnplatte vielleicht noch
nachrüsten könnte, wären sogenannte
Protrusionsfedern, ob in Bügelform oder als Einzelzahnfedern. Von diesen zeigt in meiner langen
www.sanfte-zahnklammern.de/spangen/gera ... istea.html das 2. Bild von oben (das untere bei Gängige Unterkiefer-Platten) gleich 3.
Denn auch das Vorschieben (Protrusion) von Zähnen gewinnt Platz. Jedoch ist es unten erst sinnvoll, wenn der Kreuzbiss korrigiert ist. Vorher wäre es kontraproduktiv.
Viel Erfolg bei allem,
hordeotech