endlich feste spange ... ??!

Bei Anfragen wären folgende Angaben zur Person hilfreich:
A) Patient (Alter?)/ Eltern/ Lehrkräfte/ Zahnarzt / Zahntechniker/ Therapeuten o.ä.
B) Schon in Behandlung / Erst- bzw. Zweit-Behandlung suchend / unbetroffen interessiert o.ä.
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endlich feste spange ... ??!

Beitrag#1von BenKeno » 4. Mär 2008 18:57

hallo,

ich wurde mit ca. 10-12 jahre schon mal mit zahnspangen behandelt. mein kfo und gleichzeitiger zahnarzt is echt ein spezialist. er hat das alles sehr gut und schonend über jahre bei mir gerade bekommen. alles mit herausnehmbaren modellen.

nun mit 24 haben sich meine zähne immer weiter wieder verschoben. die weisheitszähne im oberkiefer sind bestimmt daran mit schuld, wobei mein zahnarzt sagt, dass die gerade seien. im unterkiefer wurden mir beide entfernt.

nun zu meiner situation:
meine zähne (ganz besonders im unterkiefer im vorderen sichtbaren bereich) verdrehen sich immer mehr und verschieben sich. noch sieht das halbwegs passabel aus, aber ich hab auf bildern gesehen, dass sich das in den letzten 2 jahre drastisch verschlechtert hat. mein zahnarzt und auch damaliger kfo hat wollte mir auch schon eine feste spange im unterkiefer einsetzen ("zur auflockerung"). damals (vor ca. 3 jahre) habe ich das aber noch nicht wirklich ernst genommen. jetz sehe ich aber selber bedarf.

zur zeit wohne ich für mehrere wochen für ein praktikum bei einer freundin. ihr mitbewohner ist zahnmedizinstudent und macht grad sein examen. als er letztens etwas für kieferorthopädie gemacht hat, erzählte ich ihm mal von meinem fall. er meinte ganz locker, dass das alles kein problem sei. er könnte mir für den unterkiefer eine invasalign-spange machen, die ich dann tragen kann. er war sich aber über die materialkosten nicht sicher. als ich sagte, dass mein zahnarzt mir auch schon eine FESTE spange verpassen wollte, meinte er, dass er mir das auch machen kann. das mit der festen spange wäre sogar super günstig. er meinte was von materialkosten von 10-20 euro. ich müsste sonst nix dazubezahlen. metallbrackets versteht sich.

jetz bin ich echt am überlegen, ob ich das angebot nicht annehmen sollte. ich müsste die feste spange ca. nen halbes jahr tragen und mir dann einen retainer kleben lassen.

aufgrund der kostengründe, würde ich echt zu der günstigen festen spange greifen. ich hab damit eigentlich kein problem, wollte schon immer mal wissen wie sich so eine feste spange in action anfühlt. hab aber nun ganz schön bammel davor, weil mir das auf einmal alles so schnell geht. hätte nich gedacht, dass das für den so einfach is mir ne spange zu machen, aber er sitzt nunmal an der quelle und hat fachliche kompetenz.

daher überlege ich nun ob ich mich gleich für die zeit ganz verspangen lassen (wenn es schon so günstig ist), also mir auch den oberkiefer eine brackets kleben lasse, denn ich hab auch im oberkiefer tendenziell verschiebungen, aber da nur marginal. meine zähne sind in OK und UK sehr sehr eng. im uk komm ich nicht mal mehr mit zahnseide dazwischen, sodass ich schon auch glaube, dass es neben dem ästhetischen auch einen guten medizinischen grund hat. ich werde die tage auch nochmal mit meinem zahnarzt zuhause telefonieren, ob es in ordnung ist, wenn ich mir hier für lau die spange kleben lasse und er sie dann mir wieder abnimmt nach einem halben jahr. bogenwechsel werden bei mir ja bestimmt nicht/kaum nötig sein, oder? da meine zähne ja nur marginal korrigiert werden müssen.

alles in allem fühle ich mich einfach bisschen überrannt und wollte daher hier mal posten was ihr dazu sagt. im grunde kann dabei ja nix schiefgehen. eigentlich freue ich mich schon drauf, dass es nun passiert. hoffe nur, dass meine umwelt das auch positiv sieht. meine freundin findet es ok, würde sich selbst aber maximal eine keramikspange machen lassen, weil sie es nicht ästhetisch findet mit den brackets. sie sagt aber, ich soll das ruhig machen, wenn ich das wirklich will.

ich sag mir auch grad so, ich bin noch student und bald im berufsleben, dann wird es erst recht schwierig sein mit ner zahnspange rumzulaufen. und wenn ich das jetzt echt fast gratis bekomme, dann kann ich das eigentlich doch machen lassen.

was würdet ihr tun?

viele grüße

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Beitrag#2von ruebezahl » 6. Mär 2008 13:36

Hallo BenKeno,
an der Situation in deinem Unterkiefer sieht man, dass die Weisheitszähne nicht immer, oder nicht allein an diesem sog. Alters-Engstand schuld sind. Offenbar schrumpft auch der Kieferknochen beim Altern.

> mein zahnarzt und auch damaliger kfo hat wollte mir auch schon eine feste spange im unterkiefer einsetzen ("zur auflockerung").
++ Die sind mittlerweile wohl auch, wohl unter heftiger Werbe-Einwirkung, auf mit-Kanonen-auf-Spatzen-schießen umgestiegen.
Zu den studentischen Angeboten:
Die Korrekturschiene, die er bauen könnte, kann nicht jenes Markenprodukt sein, sondern eher wie bei www.harmonieschiene.de Würde wohl funktionieren, und reine Materialkosten einige 10 Euro.
> festen spange ... materialkosten von 10-20 euro.
++ Entweder wenn er die Brackets und Drähte aus einer großen Kiste stibitzt, die dort irgendwo steht, oder wenn es sich um wiederaufbereitete Gebrauchtware handelt. Dazu wurde mir gerade Werbung geschickt, die werde ich in Kürze hier im Forum verhacken!
Und nicht zu vergessen der Mehraufwand gegen die Kariesgefahr, die feste Spangen schaffen!
> ich werde die tage auch nochmal mit meinem zahnarzt zuhause telefonieren, ob es in ordnung ist, wenn ich mir hier für lau die spange kleben lasse und er sie dann mir wieder abnimmt
++ Du glaubst wohl an den Weihnachtsmann !? Da würde dieser Herr Student ein Preisgefüge kaputtmachen, das die Branche mit allerhand Mühe, und trotz sozialer Härten für Schlechtbetuchte, aufrecht erhält.
> im grunde kann dabei ja nix schiefgehen.
++ An den Osterhasen glaubst du wohl auch noch? Nur zum Beispiel (denn Röntgenbilder von abgebauten Zahnwurzeln habe ich gerade nicht da), sieh mal den Beitrag und das Bild im kürzlichen Beitrag endlich versteh ichs.
Und was Billigbehandlung angeht, guck mal in www.sanfte-zahnklammern.de/k3f/k3f.html, ein Kaukraft Kiefer-Former kostet nur 44,20 Euro komplett, oder 2 Stück, für deine Freundin auch, 81,20 Euro komplett. Und unverbindliche Anprobe ist möglich – anders als bei festen Spangen! Auch im Studium oder im Berufsleben sind sie kein Problem, weil nur nachts und stundenweise tagsüber zuhause zu tragen.
Allerdings ist die Wirksamkeit bei Erwachsenen dann schlecht, wenn sich die Zähne schon richtiggehend übereinander geschoben haben. Ansonsten, Größe ausmessen, und ab die Post!
Man drückt sich die Zähne ja mit eigener Zubeiß-Kraft in die Idealrinne des Kiefer-Formers, und kann z.B. Schneidezahn-Verdreher günstig beeinflussen. Aber voreinander stehende Zähne würde man dadurch nur aufeinander drücken. Ausnahme: bei kleinen Kindern, wenn der Kiefer-Former, oder eine andere Spange, eine allgemeine Kieferwachstums-Anregung bewirkt, entkeilen sich verkeilte Zähne oft von selbst.

Viele Grüße, hordeotech
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Beitrag#3von ruebezahl » 7. Mär 2008 13:37

Upps,
in Eile hatte ich dein Gebiss-Bild gestern erst gesehen, als ich meine Antwort überprüft hatte. Aaalso, dafür eine feste Spange wäre echt übertrieben! Zwar zeigt das Bild nicht die Bisslage, aber ich nehme mal an, sie stimmt. Dann sollte Korrekturschiene oder Kiefer-Former wirklich kein Problem sein. Außer, wenn der Kieferformer irgendwelchen perfektionistischen Ansprüchen gerecht werden soll. Hollywoodgebisse erreicht man damit zumeist nicht.
Aber bei so geringen Fehlstellungen würde ich ihn gleich aus dem härteren, blauen Material empfehlen, während sich für Kinder der weichere besser eignet, und für Spätbehandlung größerer Fehlstellungen erst weich und dann hart.
Die harten sind, leider nicht ganz Greenpeace-konform, aus lebensmittelechtem PVC. Das habe ich nicht ausgesucht, aber es enthält einen anderen, medizinkompatiblen Weichmacher, statt den berüchtigten Phthalaten. Zudem ist es schmutz- und verschleißresistenter als das Positioner-Silikon, aus dem die weichen Kieferformer bestehen. Und vor dem Aufkommen der Silikonmaterialien gab es auch mal ein Zahnprothesen-PVC mit dem Handelsnamen Luxene.
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Beitrag#4von BenKeno » 11. Mär 2008 00:01

um das thema mal aufzulösen. ich muss mich entschuldigen: mein kumpel und ich haben aneinander vorbei geredet. er wollte mir keine feste machen sondern einen retainer... das der aber bei meinen gebissverdrehern was helfen soll, kann ich mir nicht vorstellen. ich hatte sowas ja auch schon mal als kind und lose spangen sind doch eher zur korrektur von fehlstellungen geeignet wenn der kiefer noch wächst. so hat mans mir jedenfalls mal erklärt bzw. ich habs gelesen.

ob bei mir eine feste spange gerechtfertigt ist, kann ich nicht 100%ig einschätzen. fakt ist, dass mein richtiger zahnarzt (nicht der student) echt eine fachkraft ist und sehr sehr viel erfahrung hat, auch im bereich kieferorthopädie. daher vertraue ich ihm schon sehr.

daher werde ich jetzt doch bei ihm das thema nochmal ansprechen. lieber jetzt (wo ich noch nicht im berufsleben stehe) für ein paar monante mit silberlächeln rumlaufen als später. ich finde ehrlich gesagt feste spangen auch nicht so schlimm. fakt ist doch auch, dass mit festen 24/7 kräfte auf die zähne wirken können und sich so die behandlungszeit verkürzt.

oder sehe ich das alles falsch?
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Beitrag#5von ruebezahl » 12. Mär 2008 11:44

Hallo BenKeno,
>lose spangen sind doch eher zur korrektur von fehlstellungen geeignet wenn der kiefer noch wächst.
++ Klar geht es dann einfacher, aber wieviel darüber zu lesen ist, was welche Methode wirklich kann, hängt letztlich auch vom Marktanteil ab.
Wenn die große Firma Invisalign ihre Korrekturschienen für Erwachsene empfiehlt, warum sollten dann ähnliche Herausnehmbare nicht auch funktionieren? Wobei neben der handwerklichen Version, die dein Student angeblich auch bauen kann, z.B. Regulierungssilikon zu erwähnen wäre.
> fakt ist doch auch, dass mit festen 24/7 kräfte auf die zähne wirken können und sich so die behandlungszeit verkürzt.
++ Ein Mensch ist kein Auto oder auch sonst keine Maschine.
Eine Crash-Behandlung kann was kaputt machen, eine körperverträglich langsame nicht. So hält ein guter Zahnarzt bei Frankfurt, der nun einen Jungen mit erheblichem Engstand und Schiefbiss vor dem gebissverstümmelnden Zähneziehen rettet, jeden Zwang und Zeitdruck bei der Behandlung für Unsinn.
Die „24/7 kräfte“ drücken die Zahnhaltegewebe pausenlos zusammen, während Herausnehmbare ihnen Erholung gönnen. Kaugummieffekt-Spangen, wie Bimler, Kinetoren oder vorgenannte Kiefer-Former, wirken gar wie eine durchblutungsfördernde Massage auf diese Gewebe, und das Blut schafft doch schließlich das Material für den Gewebeumbau heran. An diesem Stofftransport, und nicht an der puren Einwirkzeit einer Spange, hängt meiner Einschätzung nach der Behandlungsfortschritt.
Und lies nur mal in der Fortsetzung vom vorgenannten „endlich versteh ichs“ von „noise“, was man als Außenstehender den Opfern nicht ansieht:
http://zahnspange.siteboard.eu/ft116-endlich-versteh-ichs.html
>ich versuche ein brot zu essen, schneide aber rundherum die harte rinde ab, weil ich grad einen neuen bogen in die festsitzende eingesetzt bekam und alles, vor allem beim kauen, höllisch weh tat. eben jener nur-lose-spangen-bruder fragt mich daraufhin ob ich nun schon etwa für die rinde zu heikel bin. woraufhin ich ihm zu erklären versuche wie sich 30 schmerzende zähne gleichzeitig anfühlen.<

Während vorgenannte Zahnwurzelverkürzungen zwar eher bei großen Fehlstellungen drohen, drohen mit fester Spange in jedem Fall
- Karies und Zahnfleischentzündungen, aus denen sich lästige Zahnfleischtaschen bilden können, in denen Bakterien Essensreste kompostieren (nur wenige Leute sind dagegen resistent)
- spröde Lippen, eingerissene Mundwinkel, lästige Verletzungen der empfindlichen Wangenschleimhaut, und blutige Verletzungen bei manchen Sportarten.

Weil es hier gerade hin passt, zerfleddere ich nun frische Funde von einer Webseite, wo ich mich leider nicht einklinken kann, wenn dort jemand im Begriff ist, sich, oder (schlimmer noch) seine Kinder verpfuschen zu lassen.
A) Frau unter 30, die trotzdem schon viele freiliegende Zahnhälse hat, sucht Zweitbehandlung mit fester Spange, und zuvor eine Transplantation von Zahnfleisch auf die freien Zahnhälse.
B) Eltern suchen für 13-Jährigen mit extremem Kreuzbiss eine feste Spange in Weiß. Kieferorthopädin rät zu Speedbrackets und „schmerzarmen Bögen“, da die Behandlungsdauer viel kürzer und die Schmerzen für das Kind ungleich geringer wären.
Dass lose Spangen noch schmerzärmer wären, erwähnt sie natürlich nicht. So wird hier um Marktanteile gerungen, und Familien dabei das Fell über die Ohren gezogen, ohne dass sie es rechtzeitig merken! Also summen sich weitere geläufige Rechnungspositionen zusammen, die bei losen Spangen glatt überflüssig wären:
Fluoridierung, Versiegelung, Zahnbelag-Entfernung, Profi-Zahnreinigung, Lingualretainer OK und UK - nach dem routinemäßigen In-Form-Zwingen können die wohl routinemäßig nicht mehr anders.

Sollte uns das nicht zu denken geben,
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Beitrag#6von Gast » 13. Mär 2008 00:57

hört sich alles ziemlich krass an. dass mit dem lobbysmus glaub ich dir aufs wort. hab auch schon kfos gehört in meiner heimatstadt, die nur mit festen behandeln, egal mit welcher fehlstellung man hinkommt.

a.)aber wozu sind denn (ganz objektiv gesprochen) feste denn überhaupt noch gut, wenn alles auch irgendwie anders geht?

b.) du würdest mir als per "ferndiagnose" davon abraten mir eine feste reinmachen zu lassen.

mein bisheriges fazit: ich bin mir der nachteile einer festen spange bewusst, würde mir aber wahrscheinlich dennoch eine machen lassen, da ich, meinem zahnarzt vertraue und außerdem mir in meiner jugendzeit an meinen losen spangen immer das blöde rumgelispele gestört hat (was bis zu einem gewissen grad mit der zeit besser wird).

ich bin aber grundsätzlich an weiteren infos interessiert. meine freundin denkt nämlich auch über eine behandlung nach (29 jahre). sie hat aber größere fehlstellungen als ich. im unterkiefer ist alles kreuz und quer und steht eng zusammen. im oberkiefer nur ein paar leichte verdreher, aber sonst alles weitgehend gerade.
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Beitrag#7von BenKeno » 13. Mär 2008 01:02

der post darüber is übrigens von mir... war nicht eingeloggt.
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Beitrag#8von ruebezahl » 14. Mär 2008 10:39

>a.)aber wozu sind denn (ganz objektiv gesprochen) feste denn überhaupt noch gut, wenn alles auch irgendwie anders geht?
++ Hersteller verdienen mehr daran, und damit das Geschäft gedeiht, beeinflussen sie die universitäre Lehre und Forschung, samt ihrer Fachzeitschriften und Fachkongresse, ebenso wie die Fortbildung und die niedergelassenen Praktiker, und schließlich die Berichterstattung in den Massenmedien.
Aber auch Hersteller von Zahnpasta und Zahnhygiene-Zubehör (für Laien- und ärztlichen Gebrauch) mischen da kräftig mit, um sich ihr Stück von diesem Kuchen zu sichern.
So werden die herausnehmbaren Spangen aus den Praxen, und gleichermaßen aus den Köpfen der Laien weggedrängt, ungeachtet ihrer Bewährtheit und der Möglichkeit, die Fehlerquellen abzuarbeiten (so wie es bei festen Spangen geschieht).
Folglich gibt es nur noch wenige echte Könner mit Herausnehmbaren, und die anderen verdienen eben an festen Spangen einfach mehr. Ebenso wie Ärzte, die wegen mangelndem Patientenzulauf aus jedem das Maximum herausholen müssen.
Feste Spangen eliminieren den Unsicherheitsfaktor, ob der Patient die Spange auch trägt. Dafür schichten sie Risiken vom Arzt auf den Patienten um. Und wegen der miserablen Rechtslage geschädigter Patienten hat die Risikominimierung bei der Wahl einer Behandlungsmethode keine Priorität.

>mir in meiner jugendzeit an meinen losen spangen immer das blöde rumgelispele gestört hat
a) Glaube ich nicht, dass das für Korrekturschienen und für Crozat-Spangen im gleichen Maße gilt, und
b) genügt dem Kiefer-Former, ebenso wie anderen Kaugummieffekt-Spangen, aufgrund ihrer Massagewirkung eine Tragezeit von nachts und etwa 1 Stunde tagsüber.
Anhand deines Fotos halte ich ihn bei dir für chancenreich. Ob er auch den Engstand deiner Freundin bessern könnte (ansonsten bitte auf www.harmonieschiene.de oder vergleichbare Angebote hinweisen), dazu zitiere ich mal einen aktuellen 23-jährigen Interessenten:
„In wieweit er bei mir noch den Kiefer formt kann man ja ganz leicht festellen, in dem man es probiert!“ Wobei die Zähne sind nicht bei jedem gleich beweglich sind.
Soweit für diesmal,
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Beitrag#9von BenKeno » 14. Mär 2008 11:23

>a) Glaube ich nicht, dass das für Korrekturschienen und für Crozat-Spangen >im gleichen Maße gilt, und

I.) ich hab mir mal diese harmonie-schienen angeschaut und da ist mir aufgefallen dass ich bereits mal so eine hatte!! mein zahnarzt hat die mir damals aber nur als aufbissschiene für meinen kampfsport gemacht, damit ich wenn ich eins auf die fresse kriege (was dort eher selten passiert, aber wenn es mal passiert unangenehm sein kann), nicht mir irgendwelche zähne absplittern. wie gesagt war die aber so geformt, dass die nicht zur korrektur war. aber ich bin mir 100%ig sicher, denn das ding auf der seite die du mir geschickt hast, siehst genauso aus. mein zahnarzt meinte auch damals, dass es eine retentions-wirkung (oder wie man das nennt) hat. vielleicht hätte ich die schiene öfter tragen müssen, dann hätten sich meine zähne nicht verschoben :(
ich wollte aber noch anmerken, dass ich doch schon sehr stark damals mit der schiene gelispelt habe, sodass ich sie wirklich nur selten zum sport wenn es eben nötig war drin hatte. aber du sagstest ja dass man zur korrektur die schiene ey nicht lange tragen müsste.

II.) wo ist eigentlich der unterschied zwischen invasalign und harmonie-schiene?


>b) Anhand deines Fotos halte ich ihn bei dir für chancenreich.

(III.) Das ist erfreulich, wobei es mich noch nicht gänzlich überzeugt. aber wie gesagt, dass mit dem lobbyismus glaub ich dir aufs wort. is ja auch in anderen branchen so gang und gebe. bei meiner freundin musst du dir die fehlstellung nur noch bisschen schlimmer im unterkiefer vorstellen und im oberkiefer an den schneidezähnen auch kleine verdreher und engstand eben. alles in allem aber diesselbe problematik, nur eben schlimmer ausgeprägt, weil sie noch nie eine spange hatte.

(IV.) dennoch bin ich idealistisch und denke, dass zu irgend einem zweck ursprünglich ja mal die festsitzenden zahnspangen konstruiert worden sein müssen und zwar bevor der lobbyismus so stark wurde. es gibt doch auch fehlstellungen, die ausschließlich mit festen spangen behandelt werden können (wenn auch nach deiner aussage weniger als man denken mag). oder bin ich auch schon durch falsche berichterstattung verblendet?? sind feste spangen total überflüssig????

abschließend kann ich persönlich nur pro feste spangen sagen, dass es auf jeden fall ein vorteil ist, dass man nicht auf die tragezeit achten muss bzw., dass man die spange verliert oder irgendwo vergisst (was ja gerade bei kindern problematisch sein kann). man trägt sie einfach und gut. wenngleich nach all deinen ausführungen die nachteile von festen spangen die vorteile doch anscheinend überwiegen.
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Beitrag#10von ruebezahl » 15. Mär 2008 12:27

>I.) ich hab mir mal diese harmonie-schienen angeschaut und da ist mir aufgefallen dass ich bereits mal so eine hatte!! mein zahnarzt hat die mir damals aber nur als aufbissschiene für meinen kampfsport gemacht,
++ Schienen werden, je nach Aufgangsmaterial, in unterschiedlicher Dicke hergestellt. Je dicker, desto störender, und als Aufprallschutz für den Sport sollten sie eher dick sein. Dagegen wird für Invisalign (automatisch hergestellt in USA) mit „nur 0.2 mm Dicke“ oder „Kontaktlinse für die Zähne“ geworben, und viele Erwachsene tragen das im Beruf (ebenso wie Crozat-Spangen: schon mal in Zahnspangen-Galerie A geguckt?). Wie dick die handwerklich hergestellten Korrekturschienen sind, müsste man das jeweilige Labor fragen, aber das wird ähnlich sein.
> es gibt doch auch fehlstellungen, die ausschließlich mit festen spangen behandelt werden können ++ Laut Expertenaussagen nein – WENN man stets rechtzeitig anfängt (was aber real kaum zu erreichen ist). Beispiel aus der Praxis: in der DDR gab es angeblich KEINE festen Spangen. Und stirbt deswegen jemand eher?
> zu irgend einem zweck ursprünglich ja mal die festsitzenden zahnspangen konstruiert worden sein müssen und zwar bevor der lobbyismus so stark wurde
++ Es gibt viele technologische Unterschiede zwischen Europa und USA, wo die festen Spangen entwickelt und in der Welt verbreitet wurden. Unterschiede z.B. bei Waschmaschinen, sowie diversen Maßeinheiten, die sich z.B. in den Abmessungen von Schrauben, aber auch von Teilen für feste Spangen niederschlagen.
Funktionskieferorthopädie wurde hingegen in Europa entwickelt und und ist nach wie vor kaum in die USA durchgedrungen. In Südamerika ist man da aufgeschlossener, vielleicht auch wegen spanischen Aktiven (Planas und Nachfahren).
Zur Sprachkunde: „Orthodontie“ meint nur das Geraderücken von Zähnen. Das Wort Kieferorthopädie wurde dagegen im Deutschen geprägt und ist der Oberbegriff, der Orthodontie und Beeinflussung der Kieferentwicklung z.B. mit Funktionskieferorthopädie umfasst.
Dennoch wird alle Welt mit Bracket-, Headgear- und Zähnezieh-Schrott überzogen. In Marketing mit großer Klappe waren die schon immer gut. Und ich glaube, im eigenen Land sind sie mit Zähneziehen vorsichtiger geworden – weil dort die Anwälte, anders als bei uns, unverschämt gut verdienen und entsprechenden Ehrgeiz entwickeln können. Das ist ähnlich wie Giftpestizide, die auf unseren Äckern längst verboten sind, aber munter weiter produziert und exportiert werden ...

> ein vorteil ist, dass man nicht auf die tragezeit achten muss bzw., dass man die spange verliert oder irgendwo vergisst (was ja gerade bei kindern problematisch sein kann).
++ Das finde ich, was Kinder angeht, aber eine zynische Einstellung. Sicher verlieren Kinder Spangen, oder machen sie kaputt. Aber ihnen Schmerzen beim Essen, Risiken von Karies, Verletzungen, Zahnwurzel- und Zahnfleischschäden anzutun, um diesen Unsicherheitsfaktor auszuräumen, das ist schon hart. Was können Kinder dafür, wenn sie nicht genug erzogen sind?
Außerdem können auch feste Spangen kaputtgehen, und dann ist mehr Not am Mann! Da ist schon 9-Jährigen das Wochenende zur Qual geworden. Oder der Kieferorthopädie eines Privatpatienten-Sohnes sagte vom x-ten Mal Bracket wiederankleben: Iss ruhig weiter Vollkornbrot, das ist ja auch gesund.
Bei Ganzheitlichen Kieferorthopäden sollen Kinder in ihrer Entwicklung erstmal reif für die Spange werden, bevor sie sie kriegen.
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