ALTERNATIVEN zu: Zähneziehen, Headgear, Pendelum, Distal-Jet, Knochen-Piercing (sog. Mini-Pins).
(Fortsetzung): anders als diese Höllenmaschinchen können aktive Platten bei Kindern darauf ausgelegt werden, mit Federdrähten oder Schraubsegmenten ZUGLEICH in Längs- und Querrichtung das Kieferwachstum zu fördern und dabei noch Zähne zu korrigieren.
Wie man sowas richtig macht, scheint aber in den Niederungen mancher KFO-Praxen in Deutschland und anderswo in Jahrzehnten gut gefüllter Kassen verlernt worden zu sein. Denn heute häufen sich Fälle von Kindern, bei denen erst 2 – 3 Jahre mit einer herausnehmbaren Alibi-Spange herumgeeiert wurde, um danach (!) zum Platzgewinn doch Zähne ziehen oder Höllenmaschinchen einbauen zu wollen.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass man diese Kinder zwecks Arbeitsbeschaffung 2 -3 Jahre lang unvollständige Spangen hat tragen lassen, die gar nicht korrekt und vollständig ausgelegt waren. Denn wie sonst ist zu erklären, dass die meisten Fälle im Fallbeispiele-Kapitel meiner Seite in 2 – 3 Jahren vollständig inklusive Platzgewinn korrigiert wurden? Mit Spangen, die dem Laien ähnlich erscheinen mögen, es aber nicht sind! Sie sind nämlich Vollversionen, keine Sparversionen.
Im übrigen gibt es auch bei den Doppeldecker-Spangen speziellere, die Platz gewinnen können. Z.B. Funktionsregler oder Bimler-Geräte, sowie verschiedene konfektionierte „Trainer“.
Wenn dann so ein Schwindel auffliegt, bevor es zu spät ist, um den Platzmangel noch mit Wachstum zu beheben, folgen leider oft die nächsten Hindernisse:
nicht nur ist es schwer genug, für Kinder mit solchem 2 bis 3 Jahre lang verschleppten Platzmangel noch einen Arzt zu finden, der dafür noch sanfte Methoden hätte.
Noch fieser ist dann, dass ein kostenneutraler Wechsel, der auf dem Papier bei einer kassengezahlten Behandlung doch möglich sein sollte, vielerorts vom übernehmenden Arzt verweigert wird (wegen Druck durch kassenzahnärztliche Vereinigungen?) Meist wird Wechsel nur mit Behandlungsabbruch (= 20% Selbstbehalt weg!) und privater Weiterbehandlung (800, 2000, ??? Euro) angeboten.
Um so wichtiger ist also, VOR Behandlungsbeginn, wenn nötig, gezielt viele Angebote mit verschiedenen Behandlungsmethoden einzuholen. Oder VORHER noch, zu wissen, dass Engstand und Kiefer-Fehlwuchs meist kein Schicksal ist! Vom Kleinkindalter an kann man in gewissen Grenzen vorbeugen (siehe auf meiner Startseite).
KEINESFALLS sollte man seine Kinder so lange in die Warteschlange schieben lassen, bis alle Milchzähne weg sind. So viel wertvolle Zeit zu vertun, das verlangen die Kassen nie! JEDOCH klafft für Kinder mit Platzmangel tatsächlich eine Versorgungslücke (sofern nicht noch ein Kreuzbiss dazu kommt, bei dem die Kassen eine Frühbehandlung zahlen würden).
Je frühzeitiger das Defizit in der Kieferentwicklung behoben wird, desto gesünder und stabiler ist das Ergebnis (vorausgesetzt, auch auf gesunde Lippen- und Zungenhaltung und -funktion wurde geachtet).
BITTE, liebe Leser, wenn euch solche Fälle zu Ohren kommen, in der Nachbarschaft, bei Kollegen, Verwandten und Bekannten, (Sport-)Verein, (Musik-)Schule, Gemeinde usw. wäre es für die betroffenen Kinder und Eltern hilfreich, darauf hinzuweisen, dass es diese weiteren Alternativen gibt.
Hier gebe ich nochmal in dem Sinne, lieber einäugig als blind, preisgünstige Privat-Anbieter in der Versorgungslücke „rechtzeitiger Platzgewinn“ an, aber OHNE GEWÄHR für die Adressen:
http://www.junge-kfo.de/
Potenziell mit Platten platzgewinnende Adressen (unter „Eltern und Kinder“)