Verehrte Gemeinde,
schon wieder muss ich wettern!
Weil an einem Ort, wo ich (leider) nicht direkt eingreifen kann, und wo, wie auf vielen Lobby-Seiten, die Elternverdummung auf Kosten der Kinder gepflegt wird, dieser Fall geschildert war:
Für einen 9-Jährigen mit zu engem Oberkiefer hat da so ein krimineller Kurpfuscher nur 2 Angebote: 2 Zähne ziehen - oder Pendulum (für >400 Euro Privat-Abzocke), das ist ein monströser Festeinbau, der beim Sprechen, beim Essen und bei der Mundhygiene stört, und dabei NUR die hintersten Zähne zurückzwingt! Bisher dachte ich, diese Perversität sei dem bleibenden Gebiss vorbehalten...
Während Y-Platten oder Z-Platten oder Bertoni-Platten gezielter und koordinierter die Enge aufweiten, und für 9-Jährige sicherlich noch bestens geeignet sind, so dass es kein Problem sein sollte, dass die Kasse sie auch zahlt ...
Auch die Mutter hatte Alternativen gesucht – ABER nur den Headgear gefunden. Scheißlobbywerberamsch#@&!!“$*###}!! Außerdem bräuchte er eine feste Spange. Als ob man bei einem 9-Jährigen schon sagen könnte, dass eine herausnehmbare aussichtslos wäre.
Früher gab es bei schmalem Kiefer einfache Dehnplatten, zum jede Woche weiterschrauben. Die kriegt man heute für 400 Euro bestimmt noch bei jenen Anbietern aus der Liste bei www.junge-kfo.de, die es damit ehrlich meinen.
Bei Kieferenge würde ich überhaupt eher an solchen Breiten-Mangel denken, während Headgear oder Pendulum in Kombination mit Bracket-Spange lediglich den fehlenden Platz aus dem Frontzahnbereich in die Weisheitszahnregion zwingen.
Kommt dieses
Totschweigen der jahrzehntelang bewährten, schonenden Methoden der Kinderbehandlung auch daher, dass KFO-Praxen bei Besitzerwechsel heute oft als (profitablere) Erwachsenenbehandlungs-Praxen verkauft werden, und die neuen Inhaber folglich nach der Maxime behandeln,
„was bei Erwachsenen wirkt, wirkt bei Kindern erst recht“? Also mit Zähneziehen, Headgear, Pendulum, Quadhelix, Gaumennahterweiterung, festen Spangen samt Aufbiss-Einbauten gegen Deckbiss usw.
das kindliche Wachstum mit Füßen treten?
Die Alten wie Fränkel, Stockfisch, Balters oder Bimler würden bei sowas im Grabe rotieren!
Obiger Behandler wollte für die Bracket-Spange nochmal 1600 Euro abzocken, weil das „Kassen-Modell“ seiner Meinung nach Mist ist. Also zusammen >2000 Euro Zuzahlung dafür, die Lebensqualität eines Kindes zwischen 9 und 11 Jahren aufzuscheuern! Zum Vergleich, vor 25 Jahren kosteten komplette (nachmittags-und-nachts tragbare) Kinder-Behandlungen im Schnitt 3000 DM.
Und gerade habe ich jemand Preislagen von gesamten Privatbehandlungen bei seriösen Ganzheitlichen geschrieben:
2000 – 3000 Euro (Berlin, verschiedene) / 3500 Euro (südlich, 3 – 4 Jahre geplant) / 2500 Euro (nördlich, Spätfall).
Zwar fangen manche Kinder kieferorthopädische Behandlungen durch ungünstige Kassen-Bestimmungen erst nach ihrem optimalen Alter an.
Aber 9 Jahre ist doch noch fast so jung wie dieser rechtzeitige Platzmangel- und Schmalkiefer-Fall aus meinen Fallbeispielen.
http://www.sanfte-zahnklammern.de/fallb ... platz.html
Zu schlechter Letzt wollte man in o.g. Misere zwar eine Zweitmeinung einholen – aber nur wegen der finanziellen Querelen, und nicht wegen drohender Kindesmisshandlung ...
Und ich verweise hierzu noch auf das Thema in diesem Forum
Privatleistungen-Verkaufstraining für Zahnärzte.
Da kann einem wieder mal die Galle hochkochen,
rülps!
Hordeotech