Liebe Leser,
zur Abwechslung mal ein frischer Fund, der hilfreich aussieht, nämlich bei Kiefergelenk-Beschwerden (CMD = cranio-mandibuläre Dysfunktion) und ihren mannigfaltigen Folgen:
Knacken des Gelenks, Zahnfleisch-Schäden, Verspannungen im Gesicht, Hals, Nacken bis hin zu Haltungsfehlern, sowie Kopfschmerz oder Tinnitus.
Das Kiefergelenk ist nämlich eines der komplizierteren Art.
Für derart Geplagte hat ein Lübecker Spezialist den Begriff Kiefergelenk-Orthopädie (KGO) geschaffen und in diesem preisgekrönten Poster dargestellt:
http://www.cmd-optiprax.de/a_21_03_07_M ... Praxis.pdf
Da steht unter Punkt 2, dass gestörte Kiefergelenkfunktionen auch Folge von unangemessenen kieferorthopädischen Behandlungen, insbesondere mit Zähneziehen, sein können.
Seine Therapie besteht, soweit dort zu erkennen ist, im 1. Schritt in einer Unterkiefer-Schiene mit weichen Kauflächen-Auflagen, die so gestaltet sind, dass sie eine freie Unterkiefer-Beweglichkeit ermöglichen, so dass der Unterkiefer eine entspannte, störungsfreie Position finden soll. Im 2. Schritt werden die Kauflächen mit Füllungsmaterial oder Kronen so erhöht, dass sie diese gesündere Unterkiefer-Position stabilisieren.
Mehr weiß ich zu diesem Anbieter momentan noch nicht, aber er hebt sich wohltuend von solchen ab, die erst routinemäßig alle mit festen Spangen in (Einheits-)Form zwingen, und sich dann, wenn vielleicht ihre Einnahmen nachlassen oder ihre Kosten steigen, mit einigem Werbe-Tamtam ganz scheinheilig ein weiteres Gebiet erschließen: „Ooooch, was haben wir denn da am Kiefergelenk?“ Oder die, schlimmer noch, durch Knochenpiercing zusätzlich verankerte feste Spangen propagieren (Mini-Implantate, durch das Fleisch in den Knochen gedreht), um damit die im Prinzip lehrplanmäßige und o.g. verfeinerte Kauflächen-Erhöhung zu ergänzen oder zu ersetzen. In schicken Fortbildungsveranstaltungen (noch weiter im Norden, aber westlich) wird diese Methodik dann noch in aller Dreistigkeit als „wenig invasiv“ verkauft!
Der geplagte Patient muss also auch bei diesem Leiden aufpassen, nicht an den Falschen, sondern an den Richtigen zu geraten.
Beste Bastlergrüße,
Larissa