Kiefergelenk-Beschwerden (CMD) sanft therapieren?

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Kiefergelenk-Beschwerden (CMD) sanft therapieren?

Beitrag#1von ruebezahl » 18. Jan 2008 12:11

Liebe Leser,
zur Abwechslung mal ein frischer Fund, der hilfreich aussieht, nämlich bei Kiefergelenk-Beschwerden (CMD = cranio-mandibuläre Dysfunktion) und ihren mannigfaltigen Folgen:
Knacken des Gelenks, Zahnfleisch-Schäden, Verspannungen im Gesicht, Hals, Nacken bis hin zu Haltungsfehlern, sowie Kopfschmerz oder Tinnitus.
Das Kiefergelenk ist nämlich eines der komplizierteren Art.

Für derart Geplagte hat ein Lübecker Spezialist den Begriff Kiefergelenk-Orthopädie (KGO) geschaffen und in diesem preisgekrönten Poster dargestellt:
http://www.cmd-optiprax.de/a_21_03_07_M ... Praxis.pdf
Da steht unter Punkt 2, dass gestörte Kiefergelenkfunktionen auch Folge von unangemessenen kieferorthopädischen Behandlungen, insbesondere mit Zähneziehen, sein können.

Seine Therapie besteht, soweit dort zu erkennen ist, im 1. Schritt in einer Unterkiefer-Schiene mit weichen Kauflächen-Auflagen, die so gestaltet sind, dass sie eine freie Unterkiefer-Beweglichkeit ermöglichen, so dass der Unterkiefer eine entspannte, störungsfreie Position finden soll. Im 2. Schritt werden die Kauflächen mit Füllungsmaterial oder Kronen so erhöht, dass sie diese gesündere Unterkiefer-Position stabilisieren.

Mehr weiß ich zu diesem Anbieter momentan noch nicht, aber er hebt sich wohltuend von solchen ab, die erst routinemäßig alle mit festen Spangen in (Einheits-)Form zwingen, und sich dann, wenn vielleicht ihre Einnahmen nachlassen oder ihre Kosten steigen, mit einigem Werbe-Tamtam ganz scheinheilig ein weiteres Gebiet erschließen: „Ooooch, was haben wir denn da am Kiefergelenk?“ Oder die, schlimmer noch, durch Knochenpiercing zusätzlich verankerte feste Spangen propagieren (Mini-Implantate, durch das Fleisch in den Knochen gedreht), um damit die im Prinzip lehrplanmäßige und o.g. verfeinerte Kauflächen-Erhöhung zu ergänzen oder zu ersetzen. In schicken Fortbildungsveranstaltungen (noch weiter im Norden, aber westlich) wird diese Methodik dann noch in aller Dreistigkeit als „wenig invasiv“ verkauft!

Der geplagte Patient muss also auch bei diesem Leiden aufpassen, nicht an den Falschen, sondern an den Richtigen zu geraten.
Beste Bastlergrüße,
Larissa
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Beitrag#2von ela » 13. Nov 2008 21:24

Hallo Larissa,

leider habe ich nicht den Weg gefunden, Dir auf anderem Weg erst einmal für Deine wirklich fundierten Recherchen und Hilfen für die Kleinen zu danken! Ich habe noch keine Kinder, soll aber noch folgen :)

Zu Deinem Beitrag hier.
Ich bin 36 J. alt und habe nach > 2 jähriger Ärzteodysee einen Zahnarzt gefunden, der mir CMD bescheinigte. Meine Gebisslage schätzt er allerdings als naja, katastrophal ein. Kleiner Zahnbogen, alle Zähne gefüllt (alles aus Jugendzeiten!!), starker Deckbiss mit Abrib. Wenn ich die Molaren aufeinanderbringen will, dann schiebt sich mein UK nach hinten. Auch merke ich jetzt, daß ich zum Pressen neige (zwangsläufig mal rechts, mal links). Auch ist mein oberer Vierer fast schon quer zu sehen - also total verdreht, das Zahnfleisch an der Stelle ist auch schon rückläufig aufgrund der Zugkräfte.

Mein ZA legt mir nun erst einmal eine Schiene an, um die Situation zu entschärfen - seit vier Wochen Kopfschmerzen, seit > 2 Jahren mehr oder weniger Gesichtsmuskelschmerzen bis hin zum Brennen der Mundschleimhaut (MS ausgeschlossen, war ein Verdacht eines Internisten).

Danach feste Spange, auf keinen Fall OP.

Vielleicht kannst Du mich kontaktieren, daß ich dich kontaktieren kann zwecks CMD-erfahrenem KFO, der aber dennoch einigermaßen bezahlbar bleibt, sowie weiteren Tips. Leider wohne ich im genau entgegengesetzten Ende von Dir, sonst hätte ich sicher Deine Praxis aufgesucht :)

Viele Grüße und weiter so!
Ela
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Kieferorthopädie gegen CMD ohne feste Spangen

Beitrag#3von ruebezahl » 14. Nov 2008 12:18

Hallo,
erstmal für alle, um Missverständnissen vorzubeugen: ich habe keine Praxis.
Denn welche, die glaubten, ich wollte ihnen mit meiner Schreibe Patienten abtrünnig machen, haben mir schon Ärger gemacht.

>Mein ZA legt mir nun erst einmal eine Schiene an,... Danach feste Spange, auf keinen Fall OP.
++ Ja, manche denken bei Erwachsenen-Kieferorthopädie nur an feste Spangen, können da wohl nichts anderes mehr. Egal, ob das Zahnfleisch vorgeschädigt ist. Manche lassen sich dann vom Patienten per Vertrag von der Verantwortung für eine weitere Verschlechterung des Zahnfleisch-Zustandes entbinden.
Aus Sicht der Hersteller von Brackets und anderem KFO-Zubehör ist CMD doch ein Wachstumsmarkt...
Crozat-Behandlung ist hingegen am Aussterben, neulich fand ich z.B.wieder eine ehemalige Crozat-Adresse in Österreich auf Feste-Spangen-für-alle umgesattelt.

Also, das Ausmaß deines Falles kann ich nicht genauer beurteilen, aber ein Deckbiss mit Steilstand (Einwärts-Neigung) der oberen Schneidezähne kann so eine Unterkiefer-Zwangsrücklage verursachen. Wenn man diese Zähne korrigiert, hätte der Unterkiefer mehr Bewegungsfreiheit, und die Gelenke würden nicht mehr so eingezwängt.
Für diese Zahnkorrektur gingen im Prinzip auch aktive Platten, Crozat, Korrekturschienen (habe gerade ein vielversprechendes neues System namens Orthocaps beschrieben) ...
Oder ob ein Kaukraft Kiefer-Former noch passt, müsstest du ausprobieren.

>Vielleicht kannst Du mich kontaktieren,
++ Das Forum gibt gar nicht deine Email-Adresse heraus (wohl für Schutz vor Spam?), nur noch ein Sendeformular. Ich probiere das jetzt mal aus und hoffe, es kommt an. Ansonsten, mail mich mal an.

Viele Grüße, hordeotech
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Beitrag#4von ela » 14. Nov 2008 13:50

Hi,

sorry, ich hatte einen Buchstabendreher in meiner Profi-Email-Adresse. Sollte jetzt wieder funktionieren.

Gruß eLa
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