#1von ruebezahl » 18. Mai 2007 12:55
Liebe Leser,
immer wieder findet man dieselbe Leier wiederholt:
Herausnehmbare Spangen können Zähne nur kippen, aber aber nicht körperlich durch den Kiefer bewegen (eine Aufgabe, die sich vor allem nach Zähneziehen stellt).
Dabei werden 3 Dinge notorisch ignoriert:
1. Das Alter:
Wenn bei Kindern, die vorzeitig Milchzähne verloren haben, Zähne spontan aufwandern, dann kippen sie dabei nicht! Das Wachstum hält sie nämlich aufrecht! Das gilt auch noch für Lückenschluss in angepasster Geschwindigkeit mit herausnehmbaren Spangen. Auch für die kleineren Lücken, die bei manchen Kindern zwischen den Schneidezähnen auftreten, und die als solche keine Fehlstellung sind, aber manchmal den Platz für die Nachbarzähne vergeuden.
Wachstums-Nutzung ist also nicht nur die Domäne der Funktionskieferorthopädie:
Dagegen können bei Erwachsenen Nachbarzähne in eine Lücke hineinkippen, tun es aber längst nicht in jedem Fall.
2.
wird dabei bei herausnehmbaren Spangen immer nur an 1-Punkt-Krafteinwirkung gedacht (Draht drückt auf Zahn)! Obwohl die sehr wohl auch mit 2-Punkt- oder mit flächiger Krafteinwirkung konstruiert werden können. Mit Ausnahme der Korrekturschienen-Technik (Invisalign oder handwerkliche) braucht das allesdings mehr Geschick und wird heute nur noch wenig gelehrt.
3.
Dass man Zähneziehen lieber so weit wie möglich vermeiden sollte, statt sich dann mit den Lücken herumzuplagen.
Also bei Kindern und Jugendlichen Wachstum nutzen zum echten Platzgewinn, und bei Platzmangel bloß nicht in Warteschlangen schieben lassen! Bei Jugendlichen und Erwachsenen lieber Zähne schmaler schleifen, und bei Kindern mit Nichtanlagen lieber den Milchzahn erhalten, solange er noch gut ist. Milchzähne ohne Nachfolger können 60 Jahre halten, und äußerlich als bleibende Zähne „verkleidet“ werden.
Viele Grüße,
hordeotech
Zuletzt geändert von
ruebezahl am 20. Feb 2008 17:29, insgesamt 1-mal geändert.