Liebe (Plattenspangen-)Aktive,
wer hätte das gedacht:
seit etwa 2009 gibt es jenseits des Atlantik unter „DNA appliance®“ https://dnaappliance.com moderne, tragezeit-reduzierte aktive Platten (jedoch nicht als Freeware, anders als die alten Bauformen). Die sind viel werbestärker als deutsche Kreationen wie z.B. das ebenfalls tragezeitfreundliche http://www.reguflex.de -System (ging 2008 online), das anders als viele Korrekturschienen (Aligner) auch auf den gesunden Biss achtet.
Eine umfangreiche Anbieterliste https://dnaappliance.com/certified_providers.php gibt Namen und Orte. Eventuelle Webseiten für mehr Info muss man dann selber suchen. Die meisten sind in den USA, Kanada, Japan und Polen (dank tatkräftiger Mitarbeiter von dort?). Einige sind in Asien-Pazifik-Staaten, einzelne in weiteren.
Als Dehnplatten mit Aufbissen, Protrusionsfedern und / oder (Feder-)Bertonischrauben sind diese Geräte primär gegen Engstände, Schmalkiefer und Deckbisse gedacht. Auch eine skelettierte „wireframe“ Bauform ist beschrieben.
Interessant ist daran die Bezeichnung epigenetisch, d.h. das genetisch mögliche Potenzial (hier: der Kiefer- und Zahnbogenentwicklung, samt Weisheitszähnen) soll ausgeschöpft werden. Epigenetik ist die „redaktionelle Nachbearbeitung“ der Erbinformation, ein aktuelles Forschungsgebiet, dessen Wichtigkeit lange Zeit unterschätzt wurde.
Eindrucksvolle Fälle werden gezeigt, wie sich auch noch beim Erwachsenen ein zusammengestaucht wirkender Oberkiefer-Zahnbogen entfaltet hat.
Ähnlich ganzheitliche Denkweisen gab es aus der Anschauung jedoch schon vor der molekularen Genetik. Z.B. war Crozat der Auffassung, dass jeder Zahn eigentlich „weiß“, wohin er gehört, und diesen Platz selbst einnimmt, wenn er daran nicht gehindert wird. Solche Entwicklungs-Hindernisse abzubauen, soll dann zu einem ordentliches Gebiss führen ohne weitere Retention. So sieht es auch die klassische deutsche ganzheitliche Kieferorthopädie, in die die Crozat-Methode eingeflossen ist, und auch Bimler geschrieb die Selbstregulation der Kieferentwicklung mit seinen Gebissformern.
Das große Marktsegment der Schnarcher haben die Hersteller der DNA-Platten ebenfalls im Visier.
Hingegen bleibt das unattraktive kleine Segment der Progeniebehandlung offenbar außen vor. Zwar ist Progenie, zumindest für den Unterkiefer, eher das Gegenteil von gehemmtem Wachstum.
Dennoch war es früher für deutsche Spangen-Entwickler Ehrensache, auch einen Progenie-Typ ihres Gerätes zu entwerfen. Seien es Platten, Aktivatoren, Bionatoren, Fränkel, Bimler, Kinetor ... aber damals sorgten große Firmen auch noch für ihre Belegschaften. Heute stoßen sie die Zweige, die nicht genug Profit bringen, ab.
Wer jedenfalls drüben eine verfügbare herausnehmbare Progenie-Spange OHNE Außenspange aufspürt und mir mitteilt, kriegt meinen herzlichen Dank! Mit dem übergeordneten Suchbegriff „Integrative orthodontics“ (vergl. Linkliste) kann man nach weiteren irgendwie ganzheitlichen Quellen dort suchen, wo herausnehmbare Spangen vorkommen könnten.
Manche neueren deutschen Konstruktionen wie Pro-Stab-Platten, oder Rückschubdoppelplatten gegen Progenie, enthalten Spezialteile, die aber jedes Labor bestellen kann und eine Anleitung dazu bekommt.
Die geschützten Spezialteile von DNA gehen dagegen nur an zertifizierte Labors. Aus Formgedächtnismetall, wie in schicken teuren festen Spangen? Denn sie brauchen keine oder kaum Nach-Anpassung am Patienten, so dass sich die Lehrgänge des Herstellers anderen Inhalten widmen können.
Dies trägt der Tatsache Rechnung, dass Könner mit aktiven Platten immer weniger werden, schon in Europa und drüben erst recht. Auch mit Crozat- oder ALF-Geräten (http://www.alforthodontics.com , auch mit Anbieterliste) sind Könner rar.
Weltumspannende Entdecker-Grüße,
Rübezahl