Liebe Leser,
schon wieder ! kam mir ein Fall eines erst 8-jährigen Kindes unter, bei dem eine Platzmangel-Situation der neuen Schneidezähne dadurch
verschlimmert worden war, dass die (noch intakten) Milch-Eckzähne gezogen worden waren. So können sich die Schneidezähne zwar in eine Reihe stellen, statt verkeilt zu stehen. ABER die Seitenzähne wandern rasch in die Lücken auf, so dass für die Eckzähne günstigerenfalls noch Restlücken von 2 bis 3 mm bestehen, die man auch in Selbsthilfe mit einem Lückenöffner-Kieferformer wieder weiten könnte.
Ungünstigenfalls wandern die Eckzahn-Lücken aber völlig zu, und dann greift ein Lückenöffner-Kieferformer dort nicht mehr ausreichend.
Auch ein Bionator allein kann so eine Aufwanderungs-Situation wohl kaum mehr retten.
Um den
verlorenen Platz wieder zurück zu erobern, könnte man z.B. ein Paar Y-Platten nutzen.
Dumm ist aber, dass die Kassen solche Platzmangel-Frühbehandlungen, obwohl medizinisch sinnvoll, noch nicht zahlen. Jedes weitere Warten verschlimmert die Sache jedoch.
Dumm ist außerdem, dass in diesem Fall die nächstgelegene junge-kfo-Adresse, wo man ja eigentlich in dieser Versorgungslücke kostengünstige Hilfe bekommen sollte, von einem nahen Kieferorthopäden abgeworben worden war, die Patienten zu ihn zu schicken (um sie zu höheren Preisen und / oder mit Brutalmethoden zu behandeln).
Leider enthält die junge-kfo-Liste, siehe meine www.sanfte-zahnklammern.de/linkliste/linkliste.html , inzwischen eine Menge solcher Karteileichen. Schlimmer noch, steht auch jemand darin, der einem erst 8-Jährigen eine feste Spange einbauen wollte (dieser ist jedoch mit Lückenöffner-Kieferformern auf gutem Wege, www.sanfte-zahnklammern.de/k3f/k3detail.html)
Ebenso steht jener darin, der den jugendlichen Fall im Fallbeispiele-Kapitel Crozat-Erwachsenenbehandlung zuvor langwierig verpfuscht hat.
WICHTIG: Jeder Zahn ist ein Wachstumsfaktor.
Aus Platzmangel Milchzähne vorzeitig zu ziehen, ist für die Gesamtsituation daher nicht hilfreich, sondern schädlich! Um verkeilten Zähnen mehr Raum zu schaffen, wäre es schonender, angrenzende Milchzähne schmaler zu schleifen. Ursächlicher wäre jedoch, die bezahnten Kiefer zum Wachstum anzuregen, wofür es vielerlei Hilfsmittel gäbe:
Bionator, Fränkel, Dehnplatten, Kiefer-Former (gibt es auch in so kleinen Größen), Bimler, Crozat...
Sanfte Hilfe bei bereits massiv verengten Lücken ist dagegen schwerer zu finden, vor allem wenn Eltern weder 1000 bis 2000 Euro privat bezahlen, noch ihr Kind über größere Entfernungen zu einem Kieferorthopäden bringen können, die sanfte Mittel auch dafür noch im Programm hat.