Geschrieben von: hordeotech (145.254.51.244) Sonntag, 11 Juni 2006
Liebe Leser,
was z.B. in Frankreich offenbar schon seit Jahren vorkommt (siehe Kapitel Weitere Info > Dentosophie > Fall Progenie im Milchgebiss), grassiert nun auch bei uns:
Kinder mit Progenie werden, EGAL wie rechtzeitig sie mit ihrer auffälligen Fehlstellung zum KFO gebracht werden, gar nicht behandelt, sondern warten gelassen, bis man sie operativ zurechtsägen kann. So ein Fall ist mir gerade untergekommen, von 6 Jahre bis 11 Jahre wurde da untätig die wertvollste Wachstumsphase vertrödelt!
Nun ja, an Progenie stirbt man nicht - sonst wäre das wohl eindeutig der Tatbestand der unterlassenen Hilfeleistung.
Aber ein Armutszeugnis für unser krankes Gesundheitssystem finde ich das dennoch!
Zwar zahlen die Kassen hier die Frühbehandlung, aber kleine Progeniker sind wohl eine unlukrative Kundengruppe, sozusagen in der untersten Kaste der Kassenpatienten. Die Beherrschung der hierfür bewährten Behandlungsmethoden (siehe Fallbeispiele-Kapitel sowien Diverse Spangen > Teil B) ist hier offenbar schon weitgehend vom Markt verdrängt worden, der von Hochprofit-Methoden dominiert wird.
Oder diese Kinder werden, EGAL wie rechtzeitig sie mit ihrer auffälligen Fehlstellung zum KFO gebracht werden, sofort mit brutalsten Methoden wie Gaumennaht aufbrechen oder Gesichtsmaske misshandelt! Denn diese mittelalterlichen Brachial-Verfahren werden als kompatibles Zubehör der Bracket-Spangen, das auch einzeln benutzt werden kann, kräftig mit vermarktet (Folgeschäden sind ja bekanntlich neue Einnahmequellen). Von Herstellern, in deren Augen unsere jahrzehntelang bewährte Funktions-Kieferorthopädie offenbar eine Urwaldmethode ist, die verschwinden soll, weil es daran vergleichsweise wenig zu verdienen gibt.
Die Parallele zu Gentechnik auf dem Acker ist hier gruselig unheimlich.
Soweit, so schlecht für heute,
Larissa