Werte Gesundheitsfreunde,
nach langer Funkstille habe ich jetzt etwas Gehaltvolles.
Mit einigen Tagen Verzögerung, weil mir endlich wieder eine Auftragswelle reinschwappte - heißer Herbst!
Dass
Kurzsichtigkeit und viele andere Augenprobleme im weiten Feld der profitablen Zivilisationskrankheiten rangieren, ist wohl eine Binsenweisheit.
Über 3 Jahrzehnte lang fühlte ich mich mit feinen Kontaktlinsen gut versorgt. Nun empfahl uns eine Berliner Heilpraktikerin, die ebenfalls in das Alter gekommen ist, wo die Nahsicht nachlässt, und auch davon genervt war, das kurzweilige Buch
Vergiss deine Brille von
Leo Angart.
Ein jüngerer Bekannter nutzt es auch schon.
Es bietet viel Hintergrundwissen,
was einem Ärzte kaum je zugestehen (oder selber nicht richtig wissen), und dann wirklich bewährte, international zusammengetragen Übungen gegen verschiedene Fehlsichtigkeiten: Kurzsichtigkeit, Astigmatismus, Weitsichtigkeit, Alterssichtigkeit, Amblyopie (einäugiges Sehen) und Schielen, Star und weitere „Altersprobleme“ (habe das Buch noch nicht ganz durch).
Belastbare Studien in verschiedenen Erdteilen ergaben, dass
Kurzsichtigkeit nur sehr selten angeboren ist, sondern
in 98% der Fälle erworben wird, meist erst mit dem „Ernst des Lebens“ nach der Grundschule.
Also noch
10x seltener angeboren / geerbt als Kiefer- und Zahnfehlstellungen.Wie kommt das?
Am und im Auge sind vielerlei Muskeln und Regelkreise am Scharfstellen beteiligt.
Aber während für Gehen, Schwimmen und Radfahren „gelernt ist gelernt“ gilt, fällt gutes Sehen eher in die „Kategorie „Fähigkeiten / Muskeln, die man zu wenig nutzt, verkümmern“.
Demnach wäre einseitige Nahsicht-Belastung ohne Gegen-Belastung (immer wieder einen scharfen Blick auf ferne Objekte gleiten lassen) eine Ursache für Kurzsichtigkeit. Auch Lesen mit der Taschenlampe unter der Bettdecke fällt in diese Kategorie, wohingegen man in schummrigen Restaurants oder nachts im Freien durchaus seine Nah- und Fernsicht üben sollte. Zudem scheint latenter chronischer Stress durch unlösbar erscheinende Probleme im Hintergrund die Muskelverkürzung zu fördern, die die Kurzsichtigkeit bewirkt.
Im Anfangsstadium ist sie eine Haltungsschwäche, der mit gezielten Übungen zügig beizukommen ist (wozu der Autor noch ein Buch „
Kinder brauchen keine Brille“ bietet).
„
Vergiss deine Brille“ enthält ein Sortiment von Übungen zu Stoffwechsel / Durchblutung, Dehnung, Muskelstärkung, Entspannung und Koordination. Die ist wichtig, denn ein Großteil des Sehens spielt sich im Kopf ab!
Daraus kann man sich einen individuellen täglichen Reha-Trainingsfahrplan zusammenstellen.
Einige Anti-Kurzsicht-Übungen sind für leichte, für mittlere (-2 bis -3 dpt) oder für höhere bis schwere Kurzsichtigkeit spezifisch.
Erstere soll binnen Monaten zu beheben gehen, letztere als mehrjähriges Trainings-Projekt, während dem eine unterkorrigierte Sehhilfe benutzt werden soll, damit Raum zur Verbesserung bleibt. Also öfter mal neue, schwächere Brillengläser oder Kontaktlinsen.
Da höhergradige Kurzsichtigkeit im Alter grauen Star, grünen Star und Makula-Degeneration begünstigen soll, und letzterer unheilbare Mist bei mir in der Familie 2x vorkommt, wird dies meine Baustelle für die nächsten Jahre, während sich die Alterssichtigkeit noch im Vorstadium erwies (wer rastet, der rostet halt).
2 chinesische Übungssequenzen, um den Hahn aufzumachen, sind beschrieben. Den Akupressur-Zyklus mache ich zu Beginn, die andere erscheint mehr wie autogenes Training, worin ich nicht geübt bin. Anschließend Dehnübung.
Dann die einfach zu machende Schnur-Übung, sie erinnert an Feldenkrais.
Für zwischendurch die Samurai-Übung oder – nicht aus diesem Buch, sondern Yogi-Wissen – einen „Stern“.
Schon nach 10 Tagen regelmäßigen Trainings habe ich den Eindruck, die erste -1/4 Dioptrie weg zu kriegen. Im Freien kann man die ferne Sicht z.B. an Nummernschildern parkender oder fahrender Autos stärken.
Bin gespannt, wie das weiter geht, und
wie stabil das Ergebnis bleibt.Ich vermute, da gilt Ähnliches wie bei Übergewicht. Dieses
dauerhaft los zu werden, erfordert eine Änderung der Essgewohnheiten (die durchaus schmackhafte Neuerungen ermöglicht).
Wieder herbeitrainierte Sehschärfe dauerhaft beizubehalten, bräuchte dann wohl eine
Rückkehr zu natürlichen Sehgewohnheiten (bei Naturvölkern ist Kurzsichtigkeit unbekannt). Oder mit kindlich wachen Augen in der Welt umher blicken.
Dies sind ganz andere Handlungs-Optionen als z.B. Akupunktur für die Augen oder ein Psycho-Angebot, das eine Kundin erwähnte, nach dem man ein „Mutter-Auge“ und ein „Vater-Auge“ hätte: o gottogottogott!
Lediglich in 2 Dingen scheint der Autor nicht up to date zu sein:
was für gute Kontaktlinsen es hier und heute gibt, und in Fragen guter Beleuchtung, was Maßeinheiten, LED-Lampen und Vollspektrum-Leuchtstofflampen angeht (nicht zu verwechseln mit „Warmton“). Gute Info und entsprechende Leuchtmittel, samt Angaben in SI-Maßeinheiten, bietet der Memo-Katalog (online
http://www.memo.de > Beleuchtung). Für augenfreundliche Beleuchtung (kontinuierliches Lichtspektrum ohne Nadelspitzen) z.B. den
Farbwiedergabe-Index beachten.
Fortsetzung folgt, das Leben bleibt auch in seiner 2. Hälfte spannend!Rübezahl