Liebe Leser,
dieses vor 6 Wochen begonnene Jahr hatte ich schon 2 Fälle von Behandlungsmaximierung mit festen Spangen. Dazu werden Kurse gegeben und Fachartikel publiziert, und folgende typische Beispiele erinnern an die grenzenlose Ausbeutung und Schinderei der Kreaturen in der Massentierhaltung.
Soll hier Patienten mutwillig die (Zahn-)Gesundheit ruiniert werden, um in Folgetherapien zukunftssicher und renditestark Geld anlegen zu können?
1)
Mal wieder in Nü-Er-Fü (Nürnberg-Erlangen-Fürth), wo schon öfter was ins Auge ging.
Diesmal ein junger Mann, der seit seiner Volljährigkeit seit 5 Jahren eingerüstete Zähne hat. Ein zuvor nicht erkannter verlagerter Eckzahn wurde freigeschnitten, und die Kieferorthopäden begannen, ihn herunter zu ziehen. Währenddessen bauten sie eine Apparatur zur Gaumennahtsprengung ein, die diesen Vorgang mutwillig blockierte. Sie hatten es mit der Behandlung insgesamt beileibe nicht eilig. Im Gegenteil: ins Fleisch stechende Drähte, abbrechende Kausperren, die verschluckt wurden ...
Der Patient hat den Behandler gewechselt, aber auch der neue entpuppte sich als Auspresser, der Patienten nur als Rohstoffquelle sieht: Zähne abschleifen, Höllenmaschinen nach hauseigenen Patenten einbauen - und hunderte € Eigenbeteiligung!
Nun sind die Zähne schiefer als zuvor, passen nicht mehr richtig aufeinander und verschleißen am Metall. Auch der Überbiss ist schlimmer, Kopf-, Kiefer- und Rückenschmerzen haben sich entwickelt, sogar die Körperhaltung wurde schief.
Ein Branchenkenner in der Gegend, der gerne Crozat-Geräte geliefert hätte, bestätigte, dass es dort keine Ganzheitlichen gibt, die diese Bezeichnung verdienen.
Eine ganzheitliche Praxis südlich war vor einigen Jahren mit Bionator und Crozat recht gut, aber hat dieses Angebot leider eingestellt. Aus eigenem Antrieb??
Schon vor etwa 10 Jahren konnte eine Familie dort nur mit Mühe einen Kieferorthopäden für eine selbstgezahlte Engstand-Frühbehandlung ausfindig machen. Denn wo die Leute nicht so oft zu- und wegziehen wie in einigen Metropolen, macht eine zielführende Frühbehandlung eine viel größere spätere Einnahmequelle kaputt.
Mittlerweile weiß ich immerhin einige Familien-Zahnpraxen dort, die KFO-Frühbehandlung im Sortiment hätten.
2)
Auch das Ruhrgebiet fällt immer wieder unangenehm auf, bietet aber nähere Hilfe im Umland als der Dunstkreis Nü-Er-Fü.
Diesmal ein 13-Jähriger, der schon seit 3 Jahren Brackets im Mund hat und, wenn es nach seinem KFO ginge, noch unbefristet weiter haben soll, vielleicht bis er volljährig wird.
Eine Zweitmeinung wurde eingeholt, dort eine Entkalkung der Zähne festgestellt und angeraten, die feste Zahnspange bald zu entfernen.
Aber nach einen Kostenvoranschlag von 1500 € für ein Herbstscharnier (ohne ersichtlichen Überbiss) sind sie wieder auseinander gegangen. Wobei sie das Geld für eine humane, gesunde Behandlung durchweg ausgegeben hätten.
Andere Patienten brachten anderswo im Ruhrpott durch viel Einsatz eine monatelange Zahnspangen-Odyssee zu einem glücklichen Ende. Ein wortgewaltiger Prof hatte dort ein Kind in seinen Klauen, so dass ein weniger renommierter Könner es nicht wagte, ihm Paroli zu bieten, obwohl er es technisch gekonnt hätte.
Die Liste kieferorthopädisch bedrohlicher Gebiete ließe sich fortsetzen.
Weiterhin gibt es Gegenden mit im Durchschnitt zwar besseren Behandlungsmethoden, aber verdorbenen Preisen.
Und andere Landstriche, wo Familienzahnärzte offenbar diverse Kieferorthopädie stemmen.
Die Listen überregional tätiger KFO-Fachlabore zeigen hier Häufungen, während andere PLZ-Bereiche auffällig völlig fehlen!
Revierkämpfe? Lässt Landgrabbing hier grüßen?
Soweit für diesmal,
Rübezahl