Hallo Lani-KGS,
dann seid ihr wohl in einer Gegend, die von den Bracket-Profitmachern schon früh erobert wurde?
Denn Zähneziehen trotz rechtzeitigem Behandlungsbeginn ist ein ARMUTSZEUGNIS für die vorherrschenden Behandlungsmethoden. Wobei mit LKGS ja wohl keiner in den industrialisierten Ländern zu spät zum Arzt geht.
Zwar scheint Zähneziehen heute rückläufig, wenn auch oft zugunsten invasiver Methoden, statt bewährter handwerklicher.
Aber dafür haben geistige Brandstifter auch die kieferorthopädische Frühbehandlung von Progenie und Kreuzbissen mit ihren verrohten Primitivmethoden
Delairemaske und Gaumennahtsprengung erobert. In einer Praxen-Umfrage 1999 waren die noch sehr selten.
Dabei drohen körperliche und psychische Schäden. Dann ist Zahnarzt-Angst kein Wunder, und davon profitiert dann die Vollnarkose-Bande mit ihrem Geschäftsmodell.
Profitmedizin allerorten. Hebammen rauskanten, weil sich an Kaiserschnitten mehr verdienen lässt, fällt auch in diese große Problematik.
Mittlerweile kann man für Kieferorthopädie keine deutsche Uni-Klinik mehr empfehlen, mit vielleicht 1 - 2 Ausnahmen im Osten. Weil bei LKGS nun zwischen Nichtstun und Brutal hin und her gewechselt wird, während man zu Tränkmanns Zeiten beizeiten anfing und an der Kieferentwicklung dran blieb. In den
Fallbeispielen stehen von ihm mittig links 2 Beispiele, mit und ohne Dehnbedarf, im oberen Teil von
Progenie (Vorbiss), Frühbehandlung mit „leichtem“ Gerät.Im Fallbeispiele-Menü darunter ist die Bimler-Methode hierzulande leider historisch. Rechts davon ist die
Rückschubdoppelplatte (RDP, Sander-III) moderner. Sie kann auch mit der nützlichen Bertonischraube (3-Wege-Schraube) kombiniert werden, die Tränkmann damals noch nicht verfügbar war, siehe in
Galerie ADie RDP wird als wirksam empfohlen, sobald die 6er ausgewachsen sind, bis zum Alter von 8 Jahren. Jüngere Patienten bekamen bei Bedarf bis dahin einen konfektionierten Trainer. Leider hat sie werbemäßig den Brachialmethoden kein Paroli geboten.
Zu Nichtanlagen gibt es ein eigenes Kapitel.
Ein Patient ist LKGS-bedingt zu kleinem Oberkiefer ist nach unten links sedimentiert, unter „Federbolzenschrauben“. Um die geht es bei uns nicht, aber so lief eine Behandlung früher.
Wirklich patientenfreundlich modern wäre das Turin-Gerät, das aber leider nicht frei zugänglich ist.
Verschiedene Produkte, die ebenso tragezeitfreundlich sind, bietet das schon genannte Stichwort „konfektionierte Trainer“. Einige wie z.B. die
Kaukraft Kiefer-Former (K3F) haben eigens Progenie- oder Schmalkiefer-Typen. Je nachdem, ob der Kreuzbiss vorn oder seitlich überwiegt.
Fränkel 3: einst ein beliebtes Progenie-Gerät.
Gilt als langsam, aber gründlich (was in der Businessmedizin eher kein Ziel ist).
Wie bei den aktiven Platten ist auch hier leider mit
Sparversionen zu rechnen, die entweder Zeit schinden sollen, bis eine feste Spange eingebaut werden kann (vielleicht ist die Befestigungssituation gerade unzureichend?), oder die nach brutalem In-Form-Zwingen zur Retention und Nachentwicklung der Muskulatur dienen.
Wenn bei euch der Weißkittel meint, dass ihr um feste Zahnspange mit Delairmaske nicht drum herum kämt, dann könnt ihr
Gift darauf nehmen, eure kostbare Zeit für etwas Minderwirksames zu vergeuden.Ein wirksam gebauter Fränkel 3 sollte gar nicht sofort bequem sein, sondern in 2 bis 3 Wochen Aufbauphase auf volle Tragezeit gesteigert werden.
Im Original wurden im späteren Verlauf die Oberlippenschilde aus dem Plastik weiter vorgezogen, oder manche KFO-Techniker machten eigens dafür Schlaufen in ihren Draht.
Mailt oder ruft mich nochmal für taugliche Adressen an (bin 08.-10.04. aber mal weg).
Es gibt auch Ganzheitliche, die LKGS-Erfahrung haben. Und mit einem K3F könntet ihr auch auf eigene Faust trainieren.
Rotierende Grüße,
Rübezahl