Hallo zusammen,
ich bin der Feste-Spangen- und Zähnezieh-geschädigter Heilpraktiker, den Ruebezahl an anderer Stelle erwähnt hat und der gerade für sich selbst den K3F begonnen hat auszuprobieren.
Nach ausgesprochen schlechten Erfahrungen mit Zahnärzten und Kieferorthopäden bin ich ein ausgesprochener Skeptiker, der nur noch auf eigene Erfahrungen baut.
Ich möchte dieses Forum dafür Nutzen meine Erfahrungen mit zu engem Kiefer bei meinen Kindern zu teilen.
Wie Ruebezahl hier
http://www.sanfte-zahnklammern.de/start ... rheil.htmlschreibt, ist Kauarbeit von zentraler Bedeutung für die Kieferentwicklung, nicht nur bei Kindern.
Wie aber kriegt man kaufaule Kinder zu Kauarbeit? Disziplin haben sie ja noch wenig.
Meine Tochter, derzeit vier Jahre alt, hatte vor ca. einem Jahr mäßig schiefe Zähne, weil zu wenig Platz vorhanden war.
Ich habe damals angefangen, sie zu zwingen, auch die Rinde der Vollkornbrote, die es bei uns zu essen gibt, mitzuessen ("Sonst gibt es keinen Nachschlag!" war die Drohung). Auch habe ich mehr darauf geachtet, dass die gekochten Gemüse, die sie isst, möglichst noch etwas bissfest sind. Rohe Karotten in geringen Mengen mochte sie schon immer, das habe ich so oft wie möglich ausgenutzt.
Und ich habe sie immer wieder gebeten, wo es angemessen ist, mit den Frontzähnen abzubeißen (sie hatte sie angewöhnt, mit dem Eckzahnbereich abzubeißen, das hat mit einer Verletzung der Schneidezähne zu tun (Kanten abgebrochen durch Sturz auf dem Trampolin) zu tun, eine eigene Heilungsgeschichte, die auf alternativem Weg beschritten wurde, kann ich bei Interesse in einem anderen Thread mitteilen, einfach rühren!).
Vor kurzem habe ich ihre Zähne wieder mal bzgl. der Fehlstellung unter die Lupe genommen.
Ergebnis: Fast perfekte Zahnstellung!Mein Sohn, derzeit knappe zwei Jahre alt, ist ebenfalls ein Schlinger und ausgesprochen kaufaul, noch kaufauler als meine Tochter und viel weniger folgsam, wenn man ihn zu mehr kauen usw. anhält. Da bockt er einfach und macht auf stur.
Er hat schönere (strahlend weiße) Zähne als meine Tochter. Sie sahen zunächst auch von der Stellung her (für ahnungslose Laien) perfekt aus (geschlossene Reihe, was bei den paar Zähnchen natürlich nicht hätte sein dürfen). Entsprechend war dann auch der Befund vor ein paar Monaten (ca. März oder April, mein Zeitgefühl ist da schwach wegen der ständigen Überlastung, die ich vermutlich mit vielen, vielen Vätern kleiner Kinder teile): Seine Zähne standen
katastrophal eng, die Zähne deutlich aus der Reihe ausbrechend!Seither bemühen wir uns, ihn zum Kauen anzuhalten. Die Maßnahmen sind ähnlich wie bei meiner Tochter, nur leider verweigert er rohe Karotten. Dafür ist er ein größerer Fressack, will heißen: in der Früh hat er immer furchtbar Hunger. Tja, und der Papa nutzt das aus: Wenn er wieder mal schon vor dem offiziellen Frühstücksbeginn einen Happen für den gröbsten Hunger haben will, bekommt er ein etwas älteres Vollkornbrot zu mümmeln. Die Begeisterung ist gering, aber mangels Alternative isst er es.
Zum Vollkornbrot möchte ich noch etwas sagen: mir ist da wichtig, dass es frei von steinharten, kaum oder gar nicht vermahlenen Körnern ist. Diese zerstören Zahnfüllungen (die meine Kinder natürlich noch nicht haben, dank der Unterlassung von kariesfördernder Kost) und, ich denke, dass auch gesunde Zähne darunter leiden. Die Kost sollte also frei von sehr harten Bestandteilen sein, die nicht unter Speicheleinwirkung aufweichen.
Zu meinen Kindern möchte ich sagen, dass sie, trotz gesunder Ernährung, das Gleiche gerne essen wie viele andere Kinder: Süßigkeiten und Weißmehlprodukte. Die würden nie zu Vollkorn greifen, wenn es auch Weißmehl gibt. Sie sind also keine leichten Fälle für Kauarbeitmotivation, aber auch in solchen Fällen geht das!
Jetzt also noch zu meinem Sohn: Er verweigert das Mundöffnen auf Kommando, so dass ich nur seinen Oberkiefer gut kontrollieren kann, und auch den kann ich nicht fotographieren. Ich meine aber
schon in der kurzen Zeit scheint seine Zahnstellung Fortschritte zu machen, was ich wirklich erstaunlich finde, obwohl ich weiß, wie aktiv Knochengewebe auch und besonders bei Kindern ist. Das hätte ich nie geglaubt, zumal wir ja nur einen kleinen Teil seiner Kost kauintensiv gestalten!
Dies also zur Ermutigung für Eltern und natürlich genauso für Erwachsene, denn ich habe in meinen Forschungen immer wieder festgestellt, wie wichtig für die Zahngesundheit Kauarbeit ist (auch z.B. zum Zahnerhalt angeschlagener Zähne).
Allen Lesern und insbesondere der engagierten Ruebezahl alles Gute, ich halte auf dem Laufenden, wie es mit meinem Sohn weiter geht.
Stefan / Aude Sapere
Wer tut, was er immer getan hat, wird bekommen, was er immer bekommen hat.