Engen Kiefer bei Kleinkindern kann man selber heilen!

Bei Anfragen wären folgende Angaben zur Person hilfreich:
A) Patient (Alter?)/ Eltern/ Lehrkräfte/ Zahnarzt / Zahntechniker/ Therapeuten o.ä.
B) Schon in Behandlung / Erst- bzw. Zweit-Behandlung suchend / unbetroffen interessiert o.ä.
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Engen Kiefer bei Kleinkindern kann man selber heilen!

Beitrag#1von Aude Sapere » 6. Jun 2012 05:30

Hallo zusammen,

ich bin der Feste-Spangen- und Zähnezieh-geschädigter Heilpraktiker, den Ruebezahl an anderer Stelle erwähnt hat und der gerade für sich selbst den K3F begonnen hat auszuprobieren.

Nach ausgesprochen schlechten Erfahrungen mit Zahnärzten und Kieferorthopäden bin ich ein ausgesprochener Skeptiker, der nur noch auf eigene Erfahrungen baut.

Ich möchte dieses Forum dafür Nutzen meine Erfahrungen mit zu engem Kiefer bei meinen Kindern zu teilen.

Wie Ruebezahl hier
http://www.sanfte-zahnklammern.de/start ... rheil.html
schreibt, ist Kauarbeit von zentraler Bedeutung für die Kieferentwicklung, nicht nur bei Kindern.

Wie aber kriegt man kaufaule Kinder zu Kauarbeit? Disziplin haben sie ja noch wenig.

Meine Tochter, derzeit vier Jahre alt, hatte vor ca. einem Jahr mäßig schiefe Zähne, weil zu wenig Platz vorhanden war.
Ich habe damals angefangen, sie zu zwingen, auch die Rinde der Vollkornbrote, die es bei uns zu essen gibt, mitzuessen ("Sonst gibt es keinen Nachschlag!" war die Drohung). Auch habe ich mehr darauf geachtet, dass die gekochten Gemüse, die sie isst, möglichst noch etwas bissfest sind. Rohe Karotten in geringen Mengen mochte sie schon immer, das habe ich so oft wie möglich ausgenutzt.
Und ich habe sie immer wieder gebeten, wo es angemessen ist, mit den Frontzähnen abzubeißen (sie hatte sie angewöhnt, mit dem Eckzahnbereich abzubeißen, das hat mit einer Verletzung der Schneidezähne zu tun (Kanten abgebrochen durch Sturz auf dem Trampolin) zu tun, eine eigene Heilungsgeschichte, die auf alternativem Weg beschritten wurde, kann ich bei Interesse in einem anderen Thread mitteilen, einfach rühren!).

Vor kurzem habe ich ihre Zähne wieder mal bzgl. der Fehlstellung unter die Lupe genommen. Ergebnis: Fast perfekte Zahnstellung!

Mein Sohn, derzeit knappe zwei Jahre alt, ist ebenfalls ein Schlinger und ausgesprochen kaufaul, noch kaufauler als meine Tochter und viel weniger folgsam, wenn man ihn zu mehr kauen usw. anhält. Da bockt er einfach und macht auf stur.
Er hat schönere (strahlend weiße) Zähne als meine Tochter. Sie sahen zunächst auch von der Stellung her (für ahnungslose Laien) perfekt aus (geschlossene Reihe, was bei den paar Zähnchen natürlich nicht hätte sein dürfen). Entsprechend war dann auch der Befund vor ein paar Monaten (ca. März oder April, mein Zeitgefühl ist da schwach wegen der ständigen Überlastung, die ich vermutlich mit vielen, vielen Vätern kleiner Kinder teile): Seine Zähne standen katastrophal eng, die Zähne deutlich aus der Reihe ausbrechend!
Seither bemühen wir uns, ihn zum Kauen anzuhalten. Die Maßnahmen sind ähnlich wie bei meiner Tochter, nur leider verweigert er rohe Karotten. Dafür ist er ein größerer Fressack, will heißen: in der Früh hat er immer furchtbar Hunger. Tja, und der Papa nutzt das aus: Wenn er wieder mal schon vor dem offiziellen Frühstücksbeginn einen Happen für den gröbsten Hunger haben will, bekommt er ein etwas älteres Vollkornbrot zu mümmeln. Die Begeisterung ist gering, aber mangels Alternative isst er es.

Zum Vollkornbrot möchte ich noch etwas sagen: mir ist da wichtig, dass es frei von steinharten, kaum oder gar nicht vermahlenen Körnern ist. Diese zerstören Zahnfüllungen (die meine Kinder natürlich noch nicht haben, dank der Unterlassung von kariesfördernder Kost) und, ich denke, dass auch gesunde Zähne darunter leiden. Die Kost sollte also frei von sehr harten Bestandteilen sein, die nicht unter Speicheleinwirkung aufweichen.

Zu meinen Kindern möchte ich sagen, dass sie, trotz gesunder Ernährung, das Gleiche gerne essen wie viele andere Kinder: Süßigkeiten und Weißmehlprodukte. Die würden nie zu Vollkorn greifen, wenn es auch Weißmehl gibt. Sie sind also keine leichten Fälle für Kauarbeitmotivation, aber auch in solchen Fällen geht das!

Jetzt also noch zu meinem Sohn: Er verweigert das Mundöffnen auf Kommando, so dass ich nur seinen Oberkiefer gut kontrollieren kann, und auch den kann ich nicht fotographieren. Ich meine aber schon in der kurzen Zeit scheint seine Zahnstellung Fortschritte zu machen, was ich wirklich erstaunlich finde, obwohl ich weiß, wie aktiv Knochengewebe auch und besonders bei Kindern ist. Das hätte ich nie geglaubt, zumal wir ja nur einen kleinen Teil seiner Kost kauintensiv gestalten!

Dies also zur Ermutigung für Eltern und natürlich genauso für Erwachsene, denn ich habe in meinen Forschungen immer wieder festgestellt, wie wichtig für die Zahngesundheit Kauarbeit ist (auch z.B. zum Zahnerhalt angeschlagener Zähne).

Allen Lesern und insbesondere der engagierten Ruebezahl alles Gute, ich halte auf dem Laufenden, wie es mit meinem Sohn weiter geht.
Stefan / Aude Sapere
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Re: Kauintensive Kost vielfältig

Beitrag#2von ruebezahl » 6. Jun 2012 18:53

Hallo Selberdenker,
dann mache ich auch mal mein Kau-Nähkästchen auf.
Brotkrusten habe ich als Kind nie gemocht. Aber nicht, weil sie hart waren, sondern wegen ihres bitteren Geschmacks. Es gibt auch dünnkrustige Brotsorten, aber den Zweck schwarzgebrannter Krusten sehe ich eher darin, das Brotinnere frisch zu halten. So verkohlte Röststoffe sind sicher nicht gesund (Kaffee ja auch nicht), also schneide ich sie sparsam ab.

Ja, die Möhren ... schmecken nicht?
Zwischen Bioware von Bioverbänden, Discounter-Bio, regional vom Markt, Fachgeschäften oder Supermärkten können sich da gewaltige Unterschiede auftun. Jeweils vor Ort ausprobieren. Für Äpfel gilt gleiches. Saisonal kann man auch andere Dinge wie Kohlrabi oder Rote Bete frisch roh knabbern.

Dann die Frühstücks-Müsli-Gewohnheiten, da gibt es auch kauintensive Zutaten abseits des Üblichen. Meines besteht zur Hälfte aus über Nacht eingeweichtem Nackthafer, gut zu kauen.
Wer noch Alternativen zu Milchprodukten am Müsli sucht: Braunhirse oder Erdmandel (Chufa), gibt es gemahlen zu kaufen, spart Logistik und Müll. Einfach mit Wasser ans Müsli tun. Experten-Tipp, z.B. für Morgenmuffel: noch eine Prise Chilipulver (Cayennepfeffer) dran.
Gegen Winter-Blues in der Polarnacht: einen Löffel kaltgepresstes Leinöl dran.

Viele Brückentags-Grüße (nicht überall),
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Re: Engen Kiefer bei Kleinkindern kann man selber heilen!

Beitrag#3von Aude Sapere » 7. Jun 2012 03:21

Aber nicht, weil sie hart waren, sondern wegen ihres bitteren Geschmacks. Es gibt auch dünnkrustige Brotsorten, aber den Zweck schwarzgebrannter Krusten sehe ich eher darin, das Brotinnere frisch zu halten. So verkohlte Röststoffe sind sicher nicht gesund (Kaffee ja auch nicht), also schneide ich sie sparsam ab.


Ja, denke ich auch. Natürlich sind die Brotrinden, die ich "verfüttere" weder bitter noch sonderlich dunkel, Dunkle und bittere Krusten kenne ich eigentlich eher von Weißbroten. Der Sinn schwarz gebrannter Krusten liegt auch im Aroma der Röststoffe. Es gibt Leute, die das mögen. meine Mutter z.B. kauft generell das schwärzest gebackene Sonnenblumenweißbrot, das der Bäcker im Laden hat.

Die Möhren schmecken alle sehr unterschiedlich, das finde ich auch. Mein Sohnemann verweigert sie aber (noch?) nur wegen der Kauarbeit, nicht wegen des Geschmacks. Gleiches gilt für Kohlrabi und für die Schalen der Äpfel. Geschälte Äpfel sind kaum Kauarbeit. Und Apfelschalen schlingt er runter, würgt sie raus oder lässt sie übrig.
Das mit dem Nackthafer kann ich bestätigen. Aber für Kaufaule ist das ungeeignet, denn die zerbeißen nicht - wie eigentlich nötig - alle Körner, sondern schlingen unzerkaut (ein Blick in die Windel offenbart da alles!). Und das ist natürlich nicht Zweck der Übung. Überhaupt hat man als Erwachsener ja keine Mühe, sich kautechnisch auszutoben, wenn man es will.
Mit kaufaulen, schlecht motivierbaren Kleinkindern braucht es aber einfach Tricks. Falls noch jemand solche Tricks auf Lager hat: Ich bleibe interessiert!
Schließlich will ich die Kiefer ja ausreichend weiten.
Frage: Kann man durch rechtzeitiges ausreichendes Kauen die Kiefer so weit kriegen, dass die Weisheitszähne genug Platz finden, ohne die vorderen sieben Zähne aus der Reihe zu drücken? Die Zahnärzte, die ich bisher zu dem Thema gesprochen habe, stellen es so dar, als müsse man sich zwischen richtigem Zahnstand und Weisheitszähnen entscheiden...

Viele Grüße von südlich des Weißwurstäquators,
Stefan
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Keine Weisheitszahn-OP, sondern beizeiten Platz wachsen lass

Beitrag#4von ruebezahl » 7. Jun 2012 19:02

Ja, die Weisheitszähne,
die sind abseits der ganzheitlichen Zahnmedizin meist Opfermasse.

Auffällig viele Weisheitszähne sah ich zuerst in einem alten Lehrbuch der Fränkels über ihre Funktionsregler, in Röntgenbildern der Nachkontrollen. Aus der DDR. War man da nicht Weisheitszahn-OP-wütig, oder haben diese Spangen, die gern schon im frühen Wechselgebiss und längerfristig angewendet wurden, die Kiefer wirklich so groß wachsen lassen?
Auch bei den zierlicheren und Tragezeit-freundlicheren Bimler-Geräten weisen etliche Patienten später Weisheitszähne auf, und auch eine rechtzeitige Bionatortherapie oder eine mit Trainern zur Vollbehandlung (K3F oder in Frankreich Dentosophie) soll eine derart gesunde Kieferentwicklung fördern. Wobei beim Bionator auch der Zunge eine wichtige Rolle zukommt.

Hingegen wurden bei der früher üblichen Platten-und-Aktivator-Behandlung und den heute verbreiteten Bracket-Spangen oder Korrekturschienen Weisheitszähne gern oder routinemäßig geopfert. Regelrecht ihren Platz fressen Distalisierungs-Apparaturen wie Headgears, Pendulum oder Distal-Jet.

Wie unterscheiden sich die einen von den anderen Spangen-Arten?
Bei den Weisheitszahn-freundlichen wirkt keine Kraft, oder Gegenkraft, nach hinten.
UK-Rücklagen werden mit diesen Arten rein muskulär, ohne Abstützung, in die richtige Lage geführt. Anders als bei großen Aktivatoren oder gar Herbstscharnieren.
Querdehnung sollte dem Weisheitszahn-Platz hingegen nicht schaden.

Kaufaule Kleinkinder?
Bio- und internationale Experten gefragt: gibt es Dinge, deren leckeres Inneres sich erst nach Kauen erschließt? Knusprige Sachen, Kerne, Nuss-basierte?

Große, kantige Knusperflocken sind bei meinem Müsli ja immer dabei, gern eine Sorte, die nur mit Reissirup gesüßt ist, nicht mit Zucker.
Schwarz gebranntes Weißbrot kenne ich hier gar nicht, da dachte ich eher an manche runden, herzhaften Graubrote, die außen angekohlt und innen lecker sind.

Beste Kochexperimentier-Grüße,
Rübezahl
Die Felsenbirnen werden gerade neonpink und dann reif.
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