Hallo Oja,
danke, dass du dich nicht zum Komplizen solcher Kinderkörper-Auspresser machen lässt, und dass du eurem Zahnarzt, der jene Praxis empfohlen hat, Rückmeldung gegeben hast.
Sollten weitere Andressen nötig sein, dann bitte Privatmail an mich mit Einzugsbereich, ich habe schließlich eine Positivliste.
Progeniker sind mittlerweile unbeliebte Patienten (das habe ich auch schon mal in diesem Forum thematisiert), weil Kieferorthopäden heute an anderen mehr verdienen und eine geringere Misserfolgsquote haben.
Braucht der Mensch gegen Progenie solchen Fertigteil-Schrott, oder überhaupt irgend etwas?In manchen Gegenden ist Progenie ein gewohnter Anblick. Auch in Schweden, oder Teilen davon, hält man sie nicht für behandlungsbedürftig. Zudem erfuhr ich gerade von einer schwedischen Studie, die bestätigte, dass Erwachsene, die als Kinder
mit Delaire-Masken oder der früher verbreiteten, außerhalb des Mundes getragenen Kopf-Kinn-Kappe behandelt wurden,
fast durchweg Schäden am Kiefergelenk haben.
Diesen Verdacht hatten hiesige Ganzheitliche auch schon lange, und in
diesem dicken Thema steht außerdem, dass man auch trotz Progenie mit eigenen Zähnen alt werden kann.
Der Titel-Progeniker hierdrin (Frankreich) hat zwar schon etliche verloren. Aber das hat manch anderer in dem Alter ohne Progenie auch. Oder er hätte beizeiten was dagegen tun können.
Außerdem kann es auch
nach harten Methoden Rückfälle geben, oder sogar eher als nach Methoden, die aktiv die Muskulatur einbeziehen.
Einen Fachartikel über erfolgreiche Behandlung unsortierter Progenie-Patienten in Thailand, bis hin zu Spätfällen mit 15 Jahren, habe ich auf Papier, und schicke ihn gerne zu. Die behandeln mit
Physiotherapie (nicht näher angegeben, aber auch hierzulande zu finden) und mit leichten Progenie-Aktivatoren (Spange für beide Kiefer).
Menschenwürdige Progenie-Spangen stehen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, in der
FKO-Galerie.Der Fränkel 3 ist lang bewährt, verglichen mit der Delaire-Maske sanft, aber dennoch in den Backentaschen sperrig und nichts für „Rabauken“ (verbiegbar und dann schlecht zu reparieren, und tragezeit-intensiv).
Dehnplatten mit Progeniebügel können bei 7-Jährigen auch noch hinkommen, und auch mit einer Bertoni-Schraube ausgestattet werden, die zusätzlich erlaubt, die Frontzähne zu schieben.
Dies geht auch bei
Rückschubdoppelplatten (RDP), die - auf Kosten des Zungenraumes - einen schraubbaren Rückschub haben. Jedoch ist schon Materialbruch aufgetreten bei Patienten, die auch bei einem starken Wachstumsschub des Unterkiefers stur weiter geschraubt haben, statt auszusetzen oder wieder ein Stück zurück zu drehen.
Progenie-Aktivatoren (s.o.) gibt es verschiedene, bewährte, auch mit einer Spezialschraube zum Rückschub, die aber den Zungenraum klobig macht. Bilder davon folgen in o.g. FKO-Galerie demnächst.
Raritäten (leider):Das alte
Bimler-C-Gerät: komfortabel, nicht so robust.
Das neuere, für diese Altersklasse gute
Turin-Gerät (nach Bracco; verfügbar in
München) steht in einer Progenie-Version hier im Forumtitelbild ganz oben links. Es ist komfortabel, robust und tragezeit-freundlich.
Auch zur Selbsthilfe verfügbar:
Preisgünstig und unzerbrechlich sind
konfektionierte Trainer, wie die
K3Fs, die im Forumtitelbild mittig stehen.
Sie brauchen nur nachts und kurzzeitig am Tag getragen zu werden, sind eher klobig, jedoch sind solche Bauformen längst nicht ausgereizt. Mit geeigneten Materialien könnten sie dünner gestaltet werden. Leider ist dies für die großen Hersteller nicht so attraktiv wie andere Produkte, z.B. Brackets, Fertigdrähte dafür und Delaire-Masken.
Gute Weitersuche,
Rübezahl,
und meldet euch, wenn die zweite Praxis auch ein Flop sein sollte,
oder zwar herausnehmbar anfangen, aber später mit Brackets weitermachen will.