Die unabhängige Patienten-Beratung, Hilfe zur Selbsthilfe und Dokumentation bewährter und neuer zwangloser Behandlungsmethoden

WOZU DIESE SEITE?
Fortschrittsgläubigkeit?
Mehr Gesundheit und Lebensqualität erreicht man mit wenig Aufwand, indem man mehr Gewicht auf Vorbeugung legt. Viele Zivilisationskrankheiten lassen sich vermeiden.
In der Medizin, auch in der Kieferorthopädie, wäre genug für alle da!
Einerseits wird in Lobby-armen Bereichen gnadenlos gekürzt, andererseits werden aufwändige, teure Diagnostik- und risikobehaftete Behandlungsmethoden eingeführt. Für ihre Betreiber sind die sicherlich prestigeträchtiger, als mit einfachen Maßnahmen die Volksgesundheit zu fördern. Sie mögen für schwierige Fälle vertretbar sein, aber die Eigendynamik des medizinisch-technischen Fortschritts führt dazu, dass bald auch mittelschwere und dann auch leichte Fälle unnötig teuren Methoden und Behandlungs-Risiken ausgesetzt werden. Während sich die Krankenversicherungen aus der nicht-lebensnotwendigen Kieferorthopädie zurückziehen, lässt man leichte Fälle durch Zuwarten schwerer werden. Mit einer Zahnspange abzuwarten, bis alle Milchzähne weg sind, ist jedoch weit länger, als es die Regelungen der gesetzlichen Krankenkassen verlangen!
Eltern sollten erfahren, dass sich Kieferorthopäden nicht nur im Preis ihrer Angebote und vielleicht in ihrer Auskunftswilligkeit und in ihrem Praxisambiente unterscheiden. Sondern dass die Ausrichtung so einer meist langjährigen Behandlung zu Gedeih oder Verderb der Mundgesundheit führen kann.

Die Vollbehandlung mit herausnehmbaren Spangen, in erster Linie aktiven Platten als Einzelkiefergeräte und Aktivatoren zur Korrektur der Bisslage, herrschte in Europa etwa 50 Jahre lang vor, ist aber von teureren, schadensträchtigeren Bracket-Spangen nach und nach weggedrängt worden.
Mit der Verfeinerung der technischen Möglichkeiten, Zähne in berechenbare Idealpositionen zu bugsieren, gerät leicht aus dem Blickfeld, dass Zahn- und Kieferfehlstellungen eine Zivilisationskrankheit sind. Die natürliche Entwicklung des Menschen sollte auch zu einem ordentlichen Kauorgan führen. Wenn dem nicht so ist, könnte man nach Störfaktoren suchen und ursächlich behandeln – ohne dabei Zahnbewegungen berechnen zu müssen, die letztlich fremdbestimmt sind.
Nach Zahnspangen werden immer häufiger kleine Drähtchen zum langjährigen Verbleib hinter die Frontzähne geklebt, sogenannte (Permanent-)Retainer. Zeigt dies nicht, dass eine künstliche Zahnstellung konserviert werden soll? Mit dem Wachstum zu arbeiten, um ein in sich stabiles Kauorgan zu entwickeln, bräuchte dagegen nicht viel Aufwand, bloß manchmal mehr Zeit (die vielen Ärzten und Krankenversicherungen mangelt). Oder mehr Rechtzeitigkeit. Zudem waren altbewährte Behandlungsmethoden früher meist detailgetreuer als heute.

Die Technisierung der apparativen Kieferorthopädie nimmt im Studium, in der Weiterbildung und folglich auch in den Köpfen vieler Behandler so viel Raum ein, dass Einzelheiten früherer Methoden darüber wegfallen (außer wenn sich jemand aktiv darum bemüht). Dabei wären sie besonders für frühe und leichte Behandlungen angemessen. Dank stabilerer Materialien und flacherer Schraub-Elemente können solche Spangen heute komfortabler gestaltet werden. Neuere Konstruktionen wie Pro-Stab-Platten, Rückschubdoppelplatten oder Verbund von hartem und elastischem Plastik wirken auch jenseits des optimalen Wachstumsalters noch effizient.
Mehrere Möglichkeiten
gibt es für die Behandlung der meisten Fehlstellungen, und nicht bloß eine optimale, wie es manche Behandler behaupten. Die haben eher für jeden Fall eine Methode parat, die ihnen den meisten Gewinn bringt. Oder die am wenigsten (unbezahltes) Denken und Kommunizieren erfordert, oder die größte Planungssicherheit fristgerecht vorhersagbarer Ergebnisse gibt (um z.B. Kredite fristgerecht abtragen zu können).
Zudem nutzen sie einen Verkaufsvorteil der harten Methoden aus: jeder Laie kann erkennen, wie z.B. Außenspangen, Gaumennahtsprengung (GNE) oder Einbauten zum Vorzwingen des Unterkiefers oder Zurückzwingen von Backenzähnen wirken. Um hingegen zu verstehen, wie man kieferorthopädisch mit dem Wachstum und den natürlichen Bewegungstendenzen der Zähne arbeiten kann, auch unter dem Einfluss der Mundmuskulatur, braucht es spezielles Hintergrundwissen, das nur wenige Eltern haben.

Ich betone, dass ich Kieferorthopäden nicht pauschal miesmachen oder platt in gute und böse einteilen will. Jedoch hat meine unveröffentlichte Positivliste durch die Werbeaktivitäten der „Technisierer“ auch laufend Abgänge.
Ja, diese Seite ist einseitig! Nämlich als Gegengewicht zu den vielen Seiten oft finanzkräftiger Betreiber, die andersherum einseitig sind, indem sie herausnehmbare Spangen weitgehend oder völlig aussparen. Dennoch werden solche Seiten, die z.B. 3 von 4 Kindern (nicht Jugendlichen) mit festen Spangen zeigen, und die Außenspangen und diverse feste oder gar invasive Zusatzteile als harmlos und selbstverständlich darstellen, auch von „unabhängigen“ Patientenberatungen empfohlen.
Selbst die Stiftung Warentest (!) macht nicht nur auf allgemeinmedizinischem Gebiet bewährte, kostengünstige Naturheilverfahren mies, sondern ist auch in ihrem Buch „Zähne“ der Profiteurs-Lobby hörig.
Und dann schreibt es der eine vom andern ab.
Z.B., dass es zu Außenspangen (Headgear, Gesichtsmaske), „kaum eine Alternative“ gäbe, egal, ob für kleine Kinder oder ältere (Alternativen stehen hier im Alternativen-Kapitel). Headgear oder Zähneziehen dienen aber auch als Abschreckungsmittel für den Vorwand, die Kasse zahle nur dies, um für teurere Behandlungsformen Zuzahlungen zu erpressen. Für deren Höhe gilt: Tendenz steigend!

In manchen Internet-Foren hat Zahnspangen-Skeptisches keinen Zutritt. Was Eltern dann mit ihren darunter leidenden Kindern machen, ist ihre Sache. Tonangebenden Nutzern gewisser Foren erscheint es schon als dubios, wenn man dann auf Alternativen zu schmerzensreichen festen Spangen hinweist. Das wird als „Werbung“ zensiert, während sich dort andere unbehelligt über Schmerzmittel austauschen, die sie ihren Kindern bei Zahnspangenschmerz geben, und dabei verdrängen, dass Zahnspangenschmerz von verletztem Zahnhaltegewebe kommt. Lieber tauschen sie Kochrezepte für Weichfraß aus. Eine amerikanische Seite pries ein komplettes Weichfraß-Kochbuch an, damit sich Kinder schon so ernähren wie Senioren im letzten Lebensabschnitt.
Professionelle Statistiken, statt bloß Beispiele, hat diese Seite auch nicht. Sind die wirklich nötig, um zu zeigen, dass etwas, was 50 Jahre lang Standardmethode war, funktioniert? Außerdem: welche kieferorthopädische Praxen-Webseite zeigt Statistiken ihrer Behandlungserfolge?
Vom Fach bin ich auch nicht, war aber 10 Jahre in interdisziplinärer Forschung angestellt (Literaturliste auf Anfrage) und stelle fest, dass speziell Mediziner und besonders Kieferorthopäden fachfremde Einmischung brüskieren. Kieferorthopäden haben sich, wie mir ein Branchenkenner sagte, bisher jeder Evaluierung entzogen. Hier fehlt für den Laien Transparenz! Vor anderen weitreichenden Entscheidungen und teuren Anschaffungen vergleicht man oft ausführlich Testberichte. Skrupellose Ärzte nutzen hingegen den „Weißkittel-Bonus“ ihrer Autorität, um weitere Erkundigungen im Keim zu ersticken.
Zwar kann man Behandlungsgesuche samt Preisvorstellung mittlerweile auch auf Internetplattformen einstellen. Aber mir scheint, dass einige Kieferorthopäden ihre Befunde nun textbausteinartig so übertreiben, dass sie, wenn sie ungefiltert in so ein Gesuch übertragen werden, diesen Patienten für Ärzte, die auf solchen Plattformen nach Patienten stöbern, als unattraktiven Problemfall erscheinen lassen.

Risikovermeidung! Bei der Risiko-Betrachtung kommt uns meine Branchenfremde zugute. Während viele Branchen sehr auf die Sicherheit ihrer Arbeitnehmer, Kunden oder Fahrgäste achten, und der Laie vielleicht beim Abschluss einer Versicherung über Risiken nachgrübelt, war ich früher auch für die Sicherheit eines Labors verantwortlich.
In der Medizin kommen Erwägungen, Risiken für Patienten gering zu halten, vergleichsweise kurz. Geschädigte Patienten sind nicht nur körperlich, sondern auch rechtlich schlecht gestellt. In der Medizinbranche ergeben fahrlässig angerichtete Schäden eher neue Einnahmequellen.
Diese Risiken will ich bewusst machen. Und dafür zählt nicht der Durchschnitt aller Behandlungsergebnisse, sondern auch Einzelfälle oder Gruppen von Fällen. So wie in der Unfallforschung auch einzelne Unfälle analysiert werden, um ähnliche Unglücke in Zukunft zu vermeiden.
Vor allem, damit Kinder nicht für die Uninformiertheit ihrer Eltern büßen.

Dass ein Arzt in einer Methode kompetent ist, ist in komplizierten Fällen letztlich wichtiger als die Methode selbst. Nichtsdestotrotz haben manche Methoden höhere Risiken als andere. Dass viele Behandlungen komplikationslos verlaufen, rechtfertigt diese Risiken nicht. Feste Spangen haben schon Deformationen verursacht, die mit herausnehmbaren Spangen nicht aufgetreten wären.




Zum weiterlesen:


die Basistexte Kieferorthopädie

Zum Bilder gucken:


die Zahnspangen-Galerien

Zum sehen, was funktioniert:


die Fallbeispiele

Zur Kieferorthopäden-Suche:


die Hilfen zur Arztsuche
die Tipps zu Arzt-Preisvergleich
mich nach Positivlisten-Adressen fragen
(Einzugsbereich? Was? Wie alt? Vorgeschichte??)

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Kaukraft Kiefer-Former (begrenzt tauglich); Naturheil-Text

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Letztes Update dieses Teils: 04.02.2009
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